29. März 2024

Bewegung schulen: Weiterbildung in Psychomotorik

Die Grundannahme der Psychomotorik besteht darin, dass unsere psychische Verfassung, unsere Emotionen, unsere kognitiven Zustände, aber auch unsere individuelle Persönlichkeitsstruktur einen erheblichen Einfluss auf unsere Motorik nimmt.

Unser Bewegungsverhalten wiederum steuert unsere Wahrnehmung und beeinflusst damit die Art, wie wir uns selbst, andere und die Welt sehen. Die Förderung von Körper und Geist ist deshalb nur gemeinsam möglich. Ausgehend von dieser Prämisse haben sich seit den 1950er Jahren unter dem Begriff der Psychomotorik verschiedene Strömungen versammelt, die diese Verbindung zum Gegenstand ganzheitlicher pädagogischer und medizinischer Interaktions- und Therapiekonzepte machen.

Psychomotoriker arbeiten vorwiegend im sozialen Bereich und helfen beispielsweise Kindern mit Entwicklungsstörungen, aber auch erwachsenen Klienten mit geistigen und/ oder körperlichen Beeinträchtigungen bei der Schulung ihres Körperbewusstseins und der Ausbildung ihres Bewegungsapparats und ihrer Koordinationsfähigkeiten. Psychomotorische pädagogische Angebote und Therapiemaßnahmen suchen dabei nach Möglichkeiten, den eigenen Körper und dessen Rolle in der leiblichen Interaktion mit anderen spielerisch zu entdecken. Sie beanspruchen so auch einen Beitrag zu praktischer Inklusion zu leisten, die heute immer wichtiger scheint und zunehmend politisch gefordert wird.

 

Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung in Psychomotorik an?

  • Erzieher/innen insbesondere in integrativen Kindergärten und Kindertagesstätten
  • Heil-, Förder- und RehabilitätionspädagogInnen
  • SoziapädagogInnen und SozialarbeiterInnen
  • PsychologInnen, Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen
  • Lehrer/innen insbesondere an integrativen Schulen
  • Physio- und ErgotherapeutInnen, LogopädInnen
  • PsychotherapeutInnen für Kinder und Erwachsene

 

Aufbau und Inhalt der Weiterbildung

Im Rahmen der Weiterbildung Psychomotorik erhalten die TeilnehmerInnen zunächst einen Einblick in die Arbeitsbereiche, die Ziele und Methoden der Psychomotorik. Sie beschäftigen sich mit der Definition und der Geschichte dieses Begriffs, der in den 1950ern von Ernst Kiphard im deutschsprachigen Raum etabliert wurde.

Psychomotoriker befassen sich mit den interdisziplinären theoretischen Grundlagen, den psychologischen, psychoanalytischen, pädagogischen und philosophischen Vorstellungen, deren sich Psychomotoriker zur Begründung ihres Vorgehens bedienen, und werden schrittweise in die Praxis psychomotorischen Arbeitens eingeführt. Sie lernen dabei unterschiedliche Indikationen psychomotorischer Therapie kennen, aber auch Kontraindikationen.

An Fallbeispielen erlernen sie bestimmte Therapieformen, deren kindgerechte Gestaltung und Evaluation und diskutieren gemeinsam Leistung und Grenzen dieses Konzepts. Vorgesehen sind zumeist auch Selbsterfahrungen, die es den AbsolventInnen der Weiterbildung erlauben sollen, sich besser in ihre späteren Klienten hineinzuversetzen.

 

Berufliche Möglichkeiten für pädagogisch Tätige nach einer Weiterbildung in Psychomotorik

Je nach beruflichem Hintergrund können sich AbsolventInnen der Weiterbildung Psychomotorik neue Aufgabenfelder erschließen, neue berufliche Perspektiven eröffnen und Aufstiegschancen sichern.

Insbesondere freiberuflich Tätige und Selbstständige, wie beispielsweise InhaberInnen physio- und ergotherapeutischer, logopädischer oder psychotherapeutischer Praxen, können durch die Zusatzqualifikation ihr persönliches Profil schärfen und auf diese Weise neue Klientenguppen für sich gewinnen, indem sie ihre Dienste beispielsweise zusätzlich in Rehabilitationskliniken oder Kindertagesstätten einsetzen können.

Diejenigen, die in pädagogischen Einrichtungen tätig sind, können das dortige Team durch ihre Kompetenzen bereichern oder gegebenenfalls einen neuen Arbeitgeber durch das zusätzliche psychomotorische Know-How überzeugen. Studierte Heil- und RehabilitationspädagogInnen können ihre zumeist stark kognitiv ausgerichtete Ausbildung durch das psychomotorische Zusatzwissen erweitern und ergänzen.

 

Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:

 

Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium

Interessenten an der Weiterbildung Psychomotorik könnten als Alternative beispielsweise auch ein Fernstudium in Betracht ziehen. Hier können sie berufsbegleitend, orts- und zeitunabhängig in einem verwandten Fachbereich einen akademischen Abschluss erlangen. Eine Möglichkeit stellt hier beispielsweise das Fernstudium der Bildungswissenschaften der FernUni Hagen, der einzigen staatlichen deutschen Fernhochschule im Rang einer Universität, dar.

Eine weitere Chance, einen akademischen Abschluss neben dem Beruf zu erlangen, ist der Bachelor Medizinalfachberufe der Diploma Hochschule. Einen Abschluss im Fach Bildung und Erziehung können Interessenten, die im pädagogische Bereich ihre Karriere starten möchten, an der Hochschule Koblenz berufsbegleitend erwerben.

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