In Deutschland werden jedes Jahr rund zehn Millionen Operationen unter Narkose durchgeführt. Die Anästhesie, die dem Zweck einer operativen oder auch diagnostischen Maßnahme dient, wird dabei durch einen Facharzt für Anästhesiologie durchgeführt. Dieser steht jedoch nicht allein im OP und könnte seine Aufgabe nicht ohne die professionelle Unterstützung seines geschulten Fachpersonals durchführen. Durch eine Weiterbildung im Bereich Intensiv- und Anästhesiepflege können sich ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger in diesem anspruchsvollen medizinischen Feld weiterqualifizieren und zur rechten Hand des Anästhesisten werden. Sie bereiten das Narkosesystem vor und überwachen es, kontrollieren die Vitalfunktionen des Patienten und schreiten bei Störungen ein, planen und organisieren die pflegerischen Aspekte der Behandlung und sind bei Notfällen zur Stelle. Die Fachweiterbildung im Bereich Anästhesiepflege ist in den jeweiligen Fachweiterbildungsordnungen der Länder geregelt. Sie dauert in der Regel 2 Jahre und umfasst Module in internistischer und neurologischer Intensivpflege, OP-Pflege sowie Anästhesie von jeweils 400 Stunden. Zudem müssen die Teilnehmer/innen an der Weiterbildung 2 Praktika mit einer Dauer von jeweils 2 Wochen in einem Bereich ihrer Wahl absolvieren. Das gemeinsame Lernen in kursförmigen Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht wird durch Phasen des Selbststudiums ergänzt. Auf dem Lehrplan stehen unter anderem Professionelles Handeln vor, während und nach einer Operation, Pflege von Patienten mit eingeschränkter Atem- oder Herzkreislauffunktion, Beziehungsgestaltung, Personalführung und Projektmanagement. Die Weiterbildung schließt ab mit einer umfassenden mündlichen und schriftlichen Prüfung. Absolvent/innen dürfen danach die Berufsbezeichnung Fachgesundheits- und Krankenpfleger/in für Intensivpflege und Anästhesie bzw. Fachgesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in für Intensivpflege und Anästhesie tragen. Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger profitieren in dreifacher Hinsicht von der Weiterbildung. Zum einen erlangen sie unverzichtbare Kenntnisse, die sie zum professionellen Handeln im Bereich der Anästhesiepflege und Intensivpflege qualifizieren. Sie lernen, auch in komplexen und schwierigen Situationen kompetent zu handeln und professionell zu reagieren. Zum anderen eröffnen sie sich neue berufliche Einsatzmöglichkeiten in Kliniken, aber auch in medizinischen Praxen und können sich durch den zusätzlichen Abschluss neuen beruflichen Herausforderungen stellen. Drittens wird es ihnen als Fachkraft mit einer solchen Weiterbildung möglich, auch Personal- und Führungsverantwortung zu übernehmen, etwa die Leitung einer Station. Es gibt unterschiedliche Angebote für angehende Fachkräfte im medizinischen Bereich, die auch als Fernstudium absolviert werden können. Dazu zählen der Zertifikatskurs Pflegeforschung an der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft oder auch das Bachelor-Studium in Pflegemanagement oder das weiterführende Master-Studium in Management von Organisationen und Personal im Gesundheitswesen an der Hamburger Fernhochschule. Ein Bachelor- oder Master-Studium in Medizinalfachberufen können Interessenten an der Diploma-Hochschule aufnehmen. Einen weiteren Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement gibt es an der Fernhochschule Riedlingen.Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung im Bereich Anästhesiepflege an?
Aufbau und Inhalte der Weiterbildung
Berufliche Möglichkeiten für medizinisches Fachpersonal nach einer Weiterbildung zum / zur Zahnmedizinischen Verwaltungsangestellten
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
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