Die Weiterbildung im Bereich der Aufstellungsarbeit bezieht sich auf die systemische Aufstellungsarbeit, die oftmals auch unter dem Begriff Familienaufstellung bekannt ist. Die Systemaufstellungen gehen auf Bert Hellinger zurück, der die Aufstellungsarbeit begründete.
Durch die Aufstellungsarbeit haben Klienten die Möglichkeit verborgene Gefühle zu erfahren und verschiedene konflikthafte Zustände zu ergründen. Dabei bezieht die systemische Aufstellungsarbeit die Gesamtheit der familiären Beziehungen und Verstrickungen mit ein. Die deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) setzt sich dafür ein, dass bei der Weiterbildung einige Richtlinien beachtet werden. So ist, um überhaupt an einer DGfS zertifizierten Weiterbildung im Bereich Aufstellungsarbeit teilnehmen zu können, ein Grundberuf aus dem psychosozialen, medizinischen, pädagogischen, beratenden oder psychotherapeutischen Bereich inklusive einer mindestens dreijährigen Berufserfahrung Voraussetzung.
Eine Anerkennung von Quereinsteigern ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich und sie müssen eine mindestens dreijährige einschlägige Berufspraxis vorweisen können. Darüber hinaus muss bereits eine qualifizierte Weiterbildung in Psychotherapie oder Beratung erfolgt sein. Nur wenn diese Bedingungen erfüllt sind, besteht die Möglichkeit eine Weiterbildung im Bereich Aufstellungsarbeit zu absolvieren die nach den DGfS Richtlinien zertifiziert ist und eine Mindestdauer von zwei Jahren haben muss und die nach erfolgreichem Abschluss dazu berechtigt den Titel „Anerkannte/r Systemaufsteller/in (DGfS) zu tragen.
Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung im Bereich Aufstellungsarbeit an?
Diese Weiterbildung richtet sich explizit an psychologische oder ärztliche Psychotherapeuten oder auch an Heilpraktiker mit Berechtigung zur Psychotherapie, die bereits Berufserfahrung vorweisen können.
Aufbau und Inhalt der Weiterbildung
Oftmals sind die einzelnen Blöcke in einen Theorieteil, einen Selbsterfahrungsteil und einen Supervisionsteil gegliedert. Beim theoretischen Teil stellt die Vorstellung der Theorie, was auch umfassende theoretische Erläuterungen beinhaltet, im Vordergrund, während bei der Selbsterfahrung die Bearbeitung eigener Themen der Teilnehmer sowie die Suche nach exemplarischen Lösungen zentral sind. Bei den Supervisionen erfolgt beispielsweise die Vorstellung konkreter Fälle aus der Praxis.
Als Mindestanforderungen ist von der DfGS vorgegeben, dass die Teilnehmer mindestens 16 Tage, wobei ein Tag aus acht Unterrichtseinheiten zu bestehen hat, Theorien und Methoden der Aufstellungsarbeit behandeln sowie mindestens neun Tage Selbsterfahrung nötig sind, wobei dabei auch mindestens drei eigene Aufstellungsarbeiten der Herkunftsfamilie beinhaltet sein müssen. Bei den geforderten fünf Tagen Supervision erfolgen Praxisbeispiele und konkrete Fallbesprechungen. Darüber hinaus sind die Arbeit in einer Peer-Gruppe von mindestens fünf Tagen sowie die Hospitation bei einem bereits durch die DGfS anerkannten Systemaufsteller von sechs Tagen gefordert.
Berufliche Möglichkeiten nach einer Weiterbildung im Bereich Aufstellungsarbeit
Personen mit einer Weiterbildung in der Aufstellungsarbeit arbeiten meist als Therapeuten oder Berater fest angestellt oder auch auf selbstständiger Basis in einer Praxis oder Klinik.
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
- Institut für angewandte Psychologie und psychotherapeutische Medizin: Systemisch und traumaspezifische Aufstellungsarbeit „Lösungen“ in Berschweilter: – zur Webseite
- Praxis Eichenmüller und Nürnberger Seminare: Stufe I – Systemaufsteller in Kloster Bernried am Starnberger See – zur Webseite
- ISA Institut für Integrative Systemaufstellungen Hannover: 1. Zertifizierte Berufsfeldorientierte Weiterbildung (DGfS) „Integrative Systemaufstellungen“ in Hannover – zur Webseite
- Institut für ganzheitliche Heilkunst: Grundstufe 1 in Schleiden – zur Webseite
Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium
An der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) besteht die Möglichkeit den Fernkurs mit dem Titel „Psychologische/r Berater/in – Personal Coach“ zu belegen. In diesem Kurs erlernen die Teilnehmer verschiedene Gesprächstechniken auf Grundlage unterschiedlicher Beratungs- und Therapieschulen. Darüber hinaus erfolgen auch Informationen was beim Gründen einer eigenen Praxis auf selbstständiger Basis zu beachten ist. Der Kurs dauert insgesamt 15 Monate und es besteht die Möglichkeit an einem optionalen Präsenzseminar teilzunehmen. Teilnehmer erhalten bei erfolgreicher Teilnahme ein Abschlusszeugnis bzw. ein Abschlusszertifikat.
Das Institut für Lernsysteme (ILS) bietet den Kurs „Psychotherapie“ an, die auf dem amtsärztliche Prüfung nach dem Heilpraktikergesetz vorbereitet. Dieser Fernkurs dauert bei einem wöchentlichen Arbeitsaufwand von ungefähr 7,5 Stunden 15 Monate und beinhaltet die Teilnahme an einem optionalen Seminar. Dabei erlangen die Teilnehmer Informationen zur Anamnese und Diagnose, zu verschiedenen Themen der Psychopharmakologie und unterschiedlichen therapeutischen Behandlungsformen. Darüber hinaus behandeln die Teilnehmer verschiedene Themengebiete aus den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und auch Psychosomatik. Auch Informationen zur rechtlichen Situation sind in diesem Fernkurs enthalten.
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