Sicher bauen: Baustatik per Weiterbildungskurs erlernen

Für die Besitzer und für die Bewohner eines Hauses ist das Thema Statik gleichermaßen wichtig. Diese gewährleistet die Beständigkeit und auch die Sicherheit innerhalb und in der Nähe eines Gebäudes. Die Baustatik ist als Lehre von der Statik von Baukonstruktionen und als Lehre von der Zuverlässigkeit und Sicherheit von Tragwerken von Gebäuden definiert.

Die Profis, die sich in diesem Bereich haben weiterbilden lassen, können die Statik eines kompletten Gebäudes und seiner einzelnen Bauteile sehr gut beurteilen. Sie können andere Baubeteiligte beraten und Konzepte zur Optimierung der Baustatik erstellen. Es ist aber – je nach Einsatzbereich und je nach Art der Weiterbildung – möglich, dass die Statikprofis selbst an Bauprojekten mitarbeiten. Insofern eignen sich die Weiterbildungen nicht nur für die „Führungs- und Planungskräfte“ am Bau, sondern auch für die mit dem Bau und Bauausführungen beauftragten Handwerker.

Spezialausbildungen beziehungsweise -weiterbildungen befassen sich mit einzelnen Aspekten – zum Beispiel mit der Sanierung von Gebäuden, die von einem Schimmelbefall betroffen sind. Auch hierbei sind Erkenntnisse und Regeln in punkto Statik zu beachten.

 

Welche Berufe bereiten auf eine baustatische Weiterbildung vor?

Wer bereits ein Studium oder eine Berufsausbildung im Bereich Bau und/oder Architektur abgeschlossen hat, kann sich für eine Weiterbildung im Bereich der Baustatik entscheiden. Da die Zulassungsvoraussetzungen für die unterschiedlichen Weiterbildungen nicht einheitlich sind, sollten Interessenten sich bei den einzelnen Anbietern erkundigen. Unter anderem sind die folgenden Berufe für die Weiterbildungen prädestiniert:

  • Architekten
  • Straßenbauer
  • Maurer
  • Kanalbauer
  • Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer
  • Betonstein- und Terazzohersteller
  • Stuckateure
  • Zimmerer
  • weitere Berufe der Baubranche

 

So sehen Aufbau und Inhalte der Baustatik-Weiterbildung aus

Es gibt ganz unterschiedliche Weiterbildungsvarianten, die zu Tätigkeiten in der Baustatik qualifizieren. Insofern ist es nicht ganz einfach beziehungsweise unmöglich, den Aufbau und die Inhalte einheitlich abzuhandeln. Als Beispiel kann allerdings ein klassischer Lehrgang für Handwerker mit abgeschlossener Berufsausbildung herangezogen werden. Wer mit einer solchen Vorbildung in den Kurs startet und Interesse an einer verantwortungsvollen Tätigkeit im Bauwesen hat, sollte mehrere Monate – in der Regel mindestens zwölf – für das Lernen und für das Ablegen aller Prüfungen einplanen.

Die Themen sind vielfältig und umfassen unter anderem die Beschaffenheiten und Konstruktionsbesonderheiten verschiedener Bauwerke – zum Beispiel von Fachwerken, von Trägern auf zwei Stützen oder von Krag- und Gerberträgern. Auch die Festigkeitslehre, die Möglichkeiten der Verbindung im Stahl- oder im Holzbau und einige weitere Aspekte gehören auf den Lehrplan der künftigen Baustatiker.

 

Neue Chancen, zu denen die Weiterbildung im Bereich Baustatik verhilft

Ein Handwerker, der sich intensiv mit der Baustatik befasst und die passende Weiterbildung für sich entdeckt und absolviert hat, profitiert davon sicherlich. Er kann sich anschließend beim eigenen Arbeitgeber besser stellen oder sich dafür entscheiden, den Betrieb zu wechseln. Die neuen Kenntnisse und Fertigkeiten bereiten ihn optimal auf umfassendere Aufgaben vor und erweitern damit seinen beruflichen Horizont.

Vergleichbar ist die Situation für diejenigen, die sich als Architekten intensiver mit der Baustatik auseinandersetzen. Auch wenn es sich hier teilweise um ein etwas höheres Lehr- und Lernniveau handelt, gilt auch hier, dass die Aufstiegschancen sich verbessern. Wer sich innerhalb des eigenen Betriebs für höher qualifizierte Tätigkeiten bewerben möchte, sollte das Weiterbildungsvorhaben idealerweise vorab mit seinem Chef besprechen.

In einigen Fällen wird dieser dann die Weiterbildung im Baustatikbereich fördern. So sichert er sich qualifizierte Kräfte aus dem eigenen Hause und macht den Interessenten die Weiterbildung leichter.

 

Wo können sich angehenden Baustatikprofis weiterbilden lassen?

  • TÜV Rheinland Akademie GmbH Niederlassung Berlin / Nord Ost TC Hohen Neuendorf: Schimmelpilze in Innenräumen – Modul 2 – bauphysikalische Grundlagen und deren Anwendung in Hohen Neuendorf – zur Website
  • TÜV Rheinland Akademie GmbH Niederlassung Berlin / Nord Ost TC Hohen Neuendorf: Schimmelpilze in Innenräumen – Modul 1 – baupraktische Grundlagen und deren Anwendung in Hohen Neuendorf – zur Website
  • TÜV Rheinland Akademie GmbH Niederlassung Berlin / Nord Ost TC Hohen Neuendorf: Schimmelpilzschäden in Innenräumen in Hohen Neuendorf – zur Website
  • Architektenkammer Baden-Württemberg: Lüftungskonzepte für Wohngebäude in Stuttgart – zur Website
  • Energieagentur NRW: Bauphysik für die Baupraxis – Wegweiser zur Schadensfreiheit bei der wärmetechnischen Sanierung an unterschiedlichen Standorten – zur Website

 

Fernstudienmöglichkeiten und Fernkurse in diesem Bereich

Wer sich nebenberuflich oder parallel zu den Aktivitäten für die eigene Familie weiterbilden möchte, kann dies auch mithilfe eines Fernkurses oder Fernstudiums tun. Dies hat den Vorteil, dass die Lernzeiten sehr flexibel gestaltet werden können.

Das ILS – Institut für Lernsysteme bietet Interessenten einen Fernkurs im Bereich Baustatik an. Hier handelt es sich um einen Fach- und Berufslehrgang. Wer einsteigen möchte, muss bereits eine fachlich geeignete, abgeschlossene Berufsausbildung besitzen. Für die Weiterbildung selbst sind zwölf Monate einzuplanen, der Arbeitsaufwand beträgt circa 10 Stunden pro Woche.

Wer sich für ein technisch orientiertes Studium interessiert, kann auch die Fernstudienmöglichkeiten der TU Dresden nutzen. Hier wird das Modul Baustatik als Teil des Fernstudiengangs Bauingenieurwesen angeboten.