In Deutschland sind zirka 1,4 Millionen Menschen, die entweder körperlich oder geistig behindert, oder aber psychisch krank sind, auf eine/n rechtliche/n InteressenvertreterIn angewiesen. Viele davon werden von BetreuerInnen aus der Familie versorgt.
Ein/e ausgebildete/r BerufsbetreuerIn kümmert sich um die verantwortungsvolle Aufgabe, die Interessen der zugeteilten KlientInnen zu vertreten. Eine gesetzliche Berufsbetreuung wird normalerweise von einem Vormundschafts- oder Betreuungsgericht angeordnet. Beim Betreuungsrecht handelt es sich ausschließlich um das Recht von erwachsenen Menschen, die eine seelische, körperliche oder geistige Behinderung aufweisen. Wird ein/e BerufsbetreuerIn vom Gericht angeordnet, so legt dieses Gericht auch fest, in welchem Aufgabengebiet der/die BetreuerIn tätig werden soll. Dabei handelt es sich um jene Bereiche, in denen der/die KlientIn Hilfe braucht. Aus diesem Grund können die konkreten Pflichten und Aufgaben eines/einer BerufsbetreuerIn von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen.
In der Regel kann es sich dabei um die Gesundheitssorge, die Vermögenssorge, um Wohnungsangelegenheiten, um Aufenthaltsbestimmungen, um die Vertretung von Menschen bei gerichtlichen Verfahren oder gegenüber Behörden sein. Ein/e BetreuungsvertreterIn kann auch ausschließlich zur Kontrolle des Telefon- und Postverkehrs beauftragt werden.
Wissenswertes über die Weiterbildung
Während einer umfassenden Weiterbildung zum/zur BerufsbetreuerIn werden grundlegende und praxisorientierte Lehrbausteine angeboten, um sich systematisch in die Materie dieses Berufes BerufsbetreuerIn weiterzubilden. Dabei werden Themen wie Unternehmensgründung und Organisation genauso vermittelt, wie rechtliche Grundlagen und die spezifische Arbeit mit psychisch kranken Menschen. Um als BerufsbetreuerIn auf Angestelltenbasis arbeiten zu können, muss man sich zuerst bei einer oder mehreren zuständigen Betreuungsbehörden bewerben.
Der Gesetzgeber sieht keine förmliche Ausbildung vor, da praktisch jeder Mensch dazu geeignet ist, diesen Beruf auszuüben. Das erforderliche Wissen kann man sich zwar auch selbst aneignen, jedoch bietet eine Weiterbildung zum/zur BerufsbetreuerIn eine systematische und allumfassende Wissensvermittlung in Theorie und Praxis. Viele Betreuungsbehörden verlangen zudem mittlerweile den Nachweis von entsprechenden Lehrgängen oder Kursen, die diesbezüglich absolviert wurden.
Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung zum/zur Berufsbetreuer/in an?
- BerufsanfängerInnen
- AltenpflegerInnen
- SozialarbeiterInnen
- SozialpädagogInnen
- PädagogInnen
- JuristInnen
Aufbau und Inhalte der Weiterbildung
Eine umfassende Ausbildung bzw. Weiterbildung zum/zur BerufsbetreuerIn beinhaltet sämtliche Belange, mit denen man während der Berufsausübung konfrontiert werden kann. Dazu gehört zu Beginn eines Lehrgangs das Thema Unternehmensgründung, Betriebswirtschaft, Steuern und Versicherungen. Dazu kommt das Thema Rechtliche Grundlagen für die Ausübung des Berufes.
Auch Grundkenntnisse über Erkrankungen und Behinderungen, sowie ein Überblick über psychiatrische Störbilder werden während der Weiterbildung geboten. Zusätzlich wird der Themenkomplex Gesprächsführung und Konfliktvermeidung im Betreuungsbüro behandelt. Weitere Ausbildungsinhalte sind Vermögensverwaltung, Arbeitsrecht, Grundlagen des Sozialhilferechts, Case Management und Betreuungsplanung, die Durchsetzung von rechtlichen Ansprüchen, sowie spezifische Lehrgangsinhalte wie das Thema Borderline-Störungen, Demenz und „schwierige“ KlientInnen.
Berufliche Möglichkeiten nach einer Weiterbildung zum/zur Berufsbetreuer/in
Bei einem Lehrgang zum/zur BerufsbetreuerIn handelt es sich um eine vollständige Berufsausbildung, die eine Zusatzqualifikation darstellt, oder auch eine Neuorientierung am Arbeitsmarkt ermöglicht. Durch den Erhalt eines Zertifikates erhalten Teilnehmende des Lehrgangs die Möglichkeit, sich entweder bei einem Betreuungsbüro zu bewerben, oder auf selbstständiger Basis als BerufsbetreuerIn tätig zu werden.
Die Berufsaussichten sind nach Abschluss der Weiterbildung überdurchschnittlich gut, da der Bedarf an ausgebildeten BerufsbetreuerInnen stetig zunimmt.
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
- Betreuer/innen – Weiterbildung: Zertifikatslehrgang „Berufsbetreuer/in“ in Stuttgart und Münster – zur Webseite
- Campus Berufsbildung e.V.: Gesetzliche/r Berufsbetreuer/in in Berlin – zur Webseite
- Campus dell‘ Anima GmbH: Gesetzlicher Berufsbetreuer nach § 1896 BGB – Basiskurs in Berlin – zur Webseite
- Gesundheitsschulen Bergmann Pflege- & Gesundheitsberufe im EnergieForum am Ostbahnhof: Gesetzlicher Berufsbetreuer / Gesetzliche Berufsbetreuerin in Berlin – zur Webseite
- itb Institut für Training und Beratung GmbH: BerufsbetreuerIn in Hamburg und Dortmund – zur Webseite
- Weinsberg Forum: Fortbildung / Weiterbildung für Berufsbetreuer in Bad Honnef, Beilngries und Berlin – zur Webseite
- BdB Bundesverband für BerufsbetreuerInnen: Seminare für Berufsbetreuer/innen in ganz Deutschland – zur Webseite
Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium
- BeckAkademie FERNKURSE C.H.BECK Verlag oHG: Zertifikatislehrgang „Vereins-/Berufsbetreuer(in)“ – zur Webseite
- BeckAkademie FERNKURSE C.H.BECK Verlag oHG: Hochschulzertifikatslehrgang „Berufsbetreuer(in)“ – zur Webseite
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