Weiterbildung in der Dekubitusprävention/-prophylaxe

In unserer heutigen Gesellschaft, in der die Menschen immer älter werden und durch zahlreiche Entwicklungen in der Medizin auch mit vielen Krankheiten noch lange leben können, nimmt die Anzahl der pflegebedürftigen Personen zu. Leider ist es nicht jedem Menschen vergönnt, bis zuletzt aktiv unterwegs zu sein und sich so zu bewegen, wie es in jungen Jahren der Fall war.

Bettlägerigkeit oder zumindest längere Liegephasen während akuter Erkrankungsphasen gehören dann zum Alltag. Pflegekräfte sind heute und in Zukunft in hohem Maße mit solchen Patientengruppen konfrontiert. Sie haben die Aufgabe, diese möglichst gut zu versorgen und eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes möglichst abzuwenden. Das Thema Dekubitusprophylaxe steht daher für viele Pflegekräfte ganz oben auf dem Weiterbildungsplan. Unter Dekubitus versteht man ein Geschwür, das sich an unterschiedlichen Körperstellen entwickelt kann, wenn die Person lange liegt und dabei weitestgehend immobil ist.

Wird ein Dekubitus nicht oder unzureichend behandelt, kann die Problematik weiter fortschreiten. Die Haut, das Gewebe und nach und nach auch die Knochen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn sich die pflegenden Personen mit der Dekubitusprophylaxe auskennen, können Sie viel gegen solche Entwicklungen tun. Es ist beispielsweise möglich, für eine gezielte Druckentlastung zu sorgen, indem Hilfsmittel eingesetzt werden und für eine ausreichende Mobilisation gesorgt wird.

Auch die Ernährung und die richtige Behandlung bereits entstandener Wunden tragen dazu bei, dass die Prophylaxe wirkt.

 

Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung im Bereich Dekubitusprävention/-prophylaxe an?

Je nachdem, welches Zertifikat am Ende der Weiterbildung vergeben werden soll, je nach Anbieter und je nach Ausrichtung der Weiterbildung müssen die Bewerber um einen Weiterbildungsplatz unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Unter anderem werden die folgenden Berufsgruppen angesprochen beziehungsweise die folgenden Voraussetzungen gefordert:

  • Personen mit Grundkenntnissen in der Pflege
  • Ausgebildete Pflegekräfte / Pflegefachkräfte
  • Personen mit ein- oder mehrjähriger Berufserfahrung im pflegerischen Bereich, zum Beispiel in einem Pflegeheim oder in einem Krankenhaus
  • Qualitätsmanagementbeauftragte
  • Pflegedienstleiter /-innen
  • Stationsleiter /-innen
  • Wohnbereichleiter /-innen
  • Heimleiter /-innen
  • pflegenahe Berufsgruppen

 

Aufbau und Inhalte des Lehrgangs

Das wichtigste Ziel der meisten Weiterbildungen und Lehrgänge in diesem Bereich ist es, die zu pflegenden und/oder zu versorgenden Personen möglichst gesund zu erhalten und/oder Erkrankungen und Beschwerden zu lindern oder zu eliminieren. In vielen Weiterbildungen spielt das Thema Dekubitus eine besonders wichtige Rolle. Die Lernenden erfahren daher sehr viel über die Entstehung von Dekubitus-Beschwerden, über die Stadien des Dekubitus und über die Prophylaxe in diesem Bereich.

Aspekte wie Lagerungstechniken, Medikationen, das Anlegen und Wechseln von Verbänden und ähnliche werden besprochen und zum Teil auch praktisch in der Gruppe eingeübt. Darüber hinaus sind einige Weiterbildungen auch auf weitere Maßnahmen zu Prophylaxe ausgerichtet. Die bringt beispielsweise die Einweisung in den richtigen Umgang und die adäquate Messung von Blutdruck, Puls und Atmung mit sich. Darüber hinaus kann das Thema Prophylaxe sehr breit angelegt sein, denn jedes medizinische Fachgebiet bringt andere Besonderheiten mit sich und verlangt das Erkennen von und den Umgang mit zahlreichen Symptomen.

Wichtige Stichworte sind hier zum Beispiel Thrombosen, Kontrakturen, Pneumonien oder Obstipation und Intertrigo. Ergänzend können auch rechtliche Themen berührt werden. Die Absolventen einer solchen Weiterbildung sollen in der Lage sein, die neuen Kenntnisse mit in ihren Alltag zu nehmen und dort praktisch und zum Wohle der Patienten anzuwenden.

 

Berufliche Möglichkeiten nach einer Weiterbildung im Bereich Dekubitusprävention/-prophylaxe

Viele Menschen, die im Pflegebereich tätig sind, tun dies aus voller Überzeugung und mit dem festen Willen, das Beste für die Menschen zu tun, die ihnen anvertraut sind. Für all jene ist die Weiterbildung ein guter Schritt in Richtung ihres Ziels. Doch selbstverständlich kann die Weiterqualifizierung auch die Erfüllung beruflicher Wünsche beschleunigen. Gerade durch den zunehmenden Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal werden hierzulande und auch im Ausland Personen mit Zusatzqualifikationen immer bessere Chancen am Arbeitsmarkt haben.

Da gerade der Dekubitus ein ernst zu nehmendes Problem für viele Patienten darstellt, die lange gepflegt werden müssen und die weitestgehend bettlägerig sind, ist dies ein besonders wichtiger Bereich. Wer hier gut ausgebildet ist, hat sicherlich bei vielen Arbeitgebern auch besseren Chancen, die gewünschte Position (schneller) zu erreichen. Gerade Personen in Führungspositionen müssen solche Kompetenzen beherrschen und die Pflegequalität auch im Bereich der Prophylaxe bewerten können.

 

Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:

  • Indisoft GmbH: Vitalfunktion und Prophylaxen in Berlin, Dresden – zur Website
  • Diakonisches Institut für Soziale Berufe: Prophylaxen in der Pflege in Dornstadt, Stuttgart – zur Website
  • DEKRA Akademie GmbH: Nationaler Expertenstandard – Dekubitusprophylaxe in der Pflege in Kaiserslautern, Augsburg – zur Website
  • AGUS Akademie für Gesundheits-Sozialberufe gGmbH: Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege in Neuruppin – zur Website
  • Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, DBfK Nordost e.V.: Pflegequalität praktisch verbessern: Prophylaxen in der Pflege, Teil 1 in Schwerin – zur Website

 

Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium

Wer sein berufliches Leben darauf ausrichtet, Menschen zu pflegen, weiß um die Wichtigkeit des praktischen Lernens. Viele Aspekte – von der Versorgung von Wunden über die richtige Lagerung bis hin zur Kommunikation mit den Patienten – lassen sich ganz einfach am besten lernen, indem man erfahrenen Personen bei ihrer Arbeit zuschaut und nach und nach selbst mit anpackt. Dennoch können viele Basiskenntnisse auch im Fernstudium erlangt werden, denn der pflegerische Bereich verlangt selbstverständlich nicht nur praktische, sondern auch fundierte theoretische Kenntnisse.

Aspekte wie die Rechtsgrundlagen oder das medizinische Basiswissen können alleine oder in kleinen, privat organisierten Gruppen studiert werden. Im Bereich der Dekubitusprophylaxe gibt es zwar keine speziellen Fernkurse oder Fernstudiengänge – wohl aber im Themenumfeld Prävention.

So können sich Interessierte zum Beispiel für ein Studium oder einen Kurs an der BSA-Akademie in Saarbrücken einschreiben, die unter anderem den Lehrgang zur Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK) anbietet. Das BTB Bildungswerk für therapeutische Berufe in Remscheid, ein Institut der BA GmbH, bietet den Kurs „Fachkraft für Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung (BTB) an.

Wer sich gezielter mit einem bestimmten Krankheitsbild befassen möchte, kann zum Beispiel auf den Fernlehrgang „Kurleiter/in Osteoporose-Prävention“ zurückgreifen, den ebenfalls die BSA-Akademie in Saarbrücken zu bieten hat.

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