Die Gerontopsychiatrische Fachkraft beschäftigt sich mit der Pflege von alten Menschen, die nicht nur an altersbedingten Gebrechen, sondern auch an psychiatrischen Erkrankungen leiden. Bei diesen psychiatrischen Erkrankungen handelt es sich meist um neurologische Leiden, die durch das voranschreitende Lebensalter zum Vorschein kommen, wie beispielsweise Delir, Depressionen oder Demenz.
Um Menschen in solchen Situationen zu helfen, wenden Gerontopsychiatrische Fachkräfte vorwiegend eine medikamentöse Behandlung an. Auch unterstützen Gerontopsychiatrische Fachkräfte ihre Patienten bei der physischen Pflege, wie beim Waschen und Anziehen. Letztendlich sind Gerontopsychiatrische Fachkräfte darum bemüht, die Lebensqualität von betroffenen Menschen zu verbessern.
Um als Gerontopsychiatrische Fachkraft arbeiten zu können, ist eine professionelle Weiterbildung erforderlich. In dieser wird ein umfassendes theoretisches Wissen vermittelt. Anhand von Fallbeispielen wird im Rahmen einer Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft auf die Praxis vorbereitet.
Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft an?
- Altenpflegehelfer/in
- Psychotherapeut/in
- Sozialarbeiter/in
Aufbau und Inhalte der Weiterbildung
Um an einer Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft teilnehmen zu können, wird eine staatlich anerkannte Berufsausbildung als Altenpfleger/in oder einem verwandte therapeutischen oder sozialen Beruf vorausgesetzt. Zusätzlich ist eine mehrjährige Berufserfahrung notwendig, um sich auf dem Gebiet der Gerontopsychiatrie weiterzubilden. Eine Fortbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft kann in einem Kurs mit Präsenzeinheiten oder aber per Selbststudium in einem Fernlehrgang absolviert werden. In der Regel dauert diese Weiterbildung zwei Jahre lang.
Viele Bildungsinstitute bieten berufsbegleitende Fortbildungsveranstaltungen zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft an. Aber auch Vollzeitausbildungen oder Kurse, die in Wochenendblöcken abgehalten werden, werden deutschlandweit geboten. Inhaltlich wird in einer Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft auf gerontopsychiatrische Betreuungsqualifikationen, auf organisatorische Qualifikationen, auf Beratungs-Qualifikationen und strukturelle Qualifikationen genau eingegangen. Dazu zählen beispielsweise medizinisch-pflegerische Kompetenzen, spezielle Pflegeanforderungen und Assessment, Grundlagen der Betreuungskompetenz, spezielle Betreuungsanforderungen, Beziehungsgestaltung und Rollenkompetenz. Zu den Lernzielen einer Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft gehören zudem die Themen Organisation von Pflege und Betreuung, Qualitätsmanagement, Planung und Gestaltung des Anleitungsprozesses, Veränderungsmanagement, Pflegeberatung und Vernetzung, kollegiale Beratung sowie Kommunikation und Gesprächsführung.
Des Weiteren werden die Bereiche Angewandte Pflege- und Bezugswissenschaft, Ethik sowie Recht und Politik im Rahmen eines Kurses zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft behandelt. Wer im Anschluss einer Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft eine externe Prüfung vor dem Senat für Gesundheit und Soziales ablegt, darf zusätzlich die Berufsbezeichnung „staatlich anerkannte Fachpflegekraft in der Gerontopsychiatrie“ tragen.
Berufliche Möglichkeiten für Altenpfleger/innen nach einer Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft
Nach der erfolgreich absolvierten Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft können Altenpfleger/innen pflegerische Aufgaben in der Gerontopsychiatrie planen, organisieren, durchführen und kontrollieren. Gerontopsychiatrischen Fachkräfte arbeiten entweder stationär, teilstationär oder versorgen ältere Menschen mit psychischen Veränderungen ambulant zuhause. Sie wenden dabei unterschiedliche Methoden zur Qualitätssicherung an.
Durch diese Zusatzausbildung können Gerontopsychiatrische Fachkräfte eine spezialisierte Beschäftigung annehmen und so noch tiefer in das Berufsfeld des/der Altenpfleger/in eintauchen. Zusätzlich bietet es sich für Gerontopsychiatrischen Fachkräfte an, ein Hochschulstudium aus den Bereichen Gesundheit, Soziales oder Psychologie anzustreben und dadurch die Aufstiegs- und Verdienstchancen in dem gewählten Berufsfeld zu erhöhen.
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
- IWK Institut für Weiterbildung in der Kranken- u. Altenpflege gemeinnützige GmbH: Fachkraft für gerontopsychiatrische Betreuung und Pflege in Potsdam
- Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe des Kreises Mettmann GmbH: Fachkraft für gerontopsychiatrische Pflege in Mettmann
- Berufsfachschule für Altenpflege Peter Hiebl: Fachkraft für gerontopsychiatrische Pflege oder Betreuung in Schwandorf
- DRK-Schwesternschaft e.V. Fachseminar für Altenpflege: Fachkraft für gerontopsychiatrische Pflege und Betreuung in der Altenhilfe in Bonn
- F+U Rhein-Main-Neckar: Fachkraft Gerontopsychiatrie in Darmstadt
- Dunkel Lern-Akademie: Fachkraft in der Gerontopsychiatrie in Magdeburg
- ZAB Zentrum für pflegerische und soziale Weiterbildung: Fachpflegekraft in der gerontopsychiatrischen Pflege in Hannover
- AUDITORIUM südwestfalen – Fachinstitut für Weiterbildung in der Alten- u. Krankenpflege: Gerontopsychiatrische Fachkraft in Stuttgart, Suhl, Trier, Ulm, Villingen-Schwenningen, Wesel, Wetzlar, Wiesbaden, Wuppertal, Würzburg, Zwickau, Aachen, Aalen, Ahaus, Arnsberg, Augsburg und Aurich
- BAfU Heyne: Gerontopsychiatrische Fachkraft für Pflegeeinrichtungen in Leipzig
- Lembke Seminare und Beratungen: Koordinierende Fachpflegekraft in der gerontopsychiatrischen Pflege in Hamburg
Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium
Der Beruf Gerontopsychiatrische Fachkraft kann auch per Fernstudium erlernt werden. Ebenso gibt es die Möglichkeit, eine Weiterbildung als Fachexperte/in für Gerontopsychiatrie sowie zur Leitenden Fachkraft für gerontopsychiatrische Pflege und Betreuung zu absolvieren. Hierfür gibt es ein Bildungsinstitut, das ein Studium per Fernlehre deutschlandweit ermöglicht, das AUDITORIUM südwestfalen.
Dieser Bildungsanbieter spricht mit seinen Fortbildungsmöglichkeiten vor allem Pflegekräfte, sowie Mitarbeiter/innen aus Einrichtungen des Gesundheitswesens, an, die bereits über eine pflegespezifische Berufserfahrung zurückblicken können. Inhaltlich wird vor allem ein Fokus auf den Umgang mit demenziell erkrankten Personen gelegt sowie das Thema Psychologische Handlungskonzepte besprochen.