Gewaltprävention als Weiterbildungskurs: Kommunikation statt Agression

Wer durch sein Handeln dafür sorgt, dass ein Mensch, ein Tier oder ein Gegenstand Schaden nimmt, übt Gewalt aus. Die Bandbreite ist groß und reicht von einer kleinen Rangelei im Kindergarten bis hin zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen Erwachsenen.

Ob verbale oder körperliche Gewalt – es gilt, diese möglichst schon zu bekämpfen, bevor sie entstehen kann. Diese Bestrebungen werden unter dem Begriff Gewaltprävention zusammengefasst. Sie sind in den meisten Bereichen sinnvoll, in denen Menschen miteinander leben. Dabei kann es sich beispielsweise um Gewaltprävention in der Familie, um die Prävention von Gewalt in Kindergarten und Schule oder um das präventive Arbeiten mit Erwachsenen handeln.

Selbstverständlich ist es wichtig, sich gut auf eine solche Arbeit vorzubereiten. So verwundert es nicht, dass heute zahlreiche Weiterbildungen zu diesem Thema angeboten werden. Sie richtigen sich vorwiegend an Menschen mit Berufserfahrung.

 

Zielgruppen des Kurses in Gewaltprävention

Die wichtigsten Berufsgruppen, für die Weiterbildungen im Bereich Gewaltprävention angeboten werden, sind die sogenannten „Berufe mit Gefährdungspotenzial“. Dazu zählen sicherlich die Berufstätigen, die beispielsweise in sozialen Brennpunkten mit einer durchschnittlich betrachtet hohen Kriminalitätsrate arbeiten, zum Beispiel Sicherheitskräfte, Polizisten oder andere Berufsgruppen mit Schutzauftrag.

Verstärkt finden sich aber auch Gewaltpräventionsweiterbildungen für

  • Erzieher
  • Lehrer in unterschiedlichen Schulformen (Grundschule, Sonderschule, weiterführende Schule)
  • Sozialarbeiter in Jugendeinrichtungen, Lehr- und Erziehungseinrichtungen

 

Mehr zu Struktur und Themen dieser Weiterbildung

Wer Gewalt verhindern möchte, muss sich in der Regel zunächst mit theoretischen Lehrinhalten befassen. Fragen wie „Wie ist Gewalt definiert?“, „Welche Anzeichen sprechen für das baldige Entstehen von Gewalt?“ oder „In welchen Formen kann Gewalt auftreten?“ werden in diesem Rahmen beantwortet und je nach Weiterbildungsangebot ggf. auch intensiver diskutiert.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Lernenden sich in die Situationen hineinversetzen, die Ihnen in ihrem Tätigkeitsbereich begegnen könnten. Oft wird hier das Mittel des Rollenspiels eingesetzt, um die Szenarien möglichst authentisch darstellen zu können.

Weitere Themen, die sich auch aufgrund der unterschiedlichen Zielgruppen der Bildungsangebote unterscheiden, sind zum Beispiel die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins und Körpergefühls, das Einüben von Selbstbehauptungstechniken und -strategien, das gezielte Anwenden von Deeskalationsmaßnahmen oder das Trainieren von Atmung und Stimme.

 

Nach der Weiterbildung ist vieles möglich

Gewalt ist – leider – ein Thema, das in vielen Lebensbereichen zum Thema wird. Ob im Kindergarten, in der Schule oder beim Umfang mit Erwachsenen – wer sich hier auskennt, kann viel zum Gelingen des Zusammenlebens.

Damit Gewalt gar nicht erst entsteht, setzt man Experten für Gewaltprävention heute beispielsweise an Schulen ein. Nach einer Weiterbildung – gerade dann, wenn es sich um eine offiziell anerkannte Qualifikation mit entsprechendem Zertifikat handelt – verbessern sich die beruflichen Möglichkeiten. Wer beispielsweise zuvor schon als Sozialarbeiter aktiv war, kann nach der Weiterbildung beispielsweise Schulungen für Eltern oder für Lehrer anbieten und diese auf den neuesten Stand bringen, was die Gewaltprävention angeht.

Auch die Arbeit mit Kindern oder mit gewaltbereiten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gehört häufig zu den Angeboten sozialer Einrichtungen. Absolventen der Weiterbildung können sich darum bewerben, entsprechende Kurse leiten zu dürfen. Inwiefern auch eine Verbesserung des Gehaltsniveaus zu erwarten ist, wenn die Weiterbildung abgeschlossen wurde, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – zum Beispiel von der Art der Schulung und von dem bisherigen und/oder künftigen Arbeitgeber. Gerade in sozialen und karitativen Bereichen sind die Budgets allerdings leider meist knapp bemessen.

 

Weiterbildungsanbieter:

  • Deutsche Sporthochschule Köln – Abteilung Universitäre Weiterbildung und Transfer: Gewaltprävention in der Praxis in Köln – zur Website
  • Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Landesverband Thüringen e.V.: „Na warte, das nächste Mal kriegt er´s zurück …“ – zum (produktiven) Umgang mit Konflikten in Jena – zur Website
  • KBS – Kompetenzzentrum für Bildung Sicherheit: Sicherheitskraft-Modul „Gewaltprävention“ in Berlin – zur Website
  • Educate – Coaching & Consulting: Fachgerechter Umfang mit akutpsychiatrischen Patienten – praxisorientiert in unterschiedlichen Städten – zur Website

 

Per Fernstudium Gewaltprävention und Ähnliches erlernen

Wer sich mit der Gewaltprävention befassen möchte, profitiert sicherlich von praktischen Übungen, eigenen Berufserfahrungen und Praktikumsphasen. Doch um sich die notwendige Theorie anzueignen, müssen die angehenden Gewaltpräventionsexperten nicht zwingend einen Vor-Ort-Kurs besuchen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, sich für ein Fernstudium einzuschreiben, zu dessen Inhalten auch die Gewaltprävention gehört.

So existiert beispielsweise der Masterstudiengang „Kindheits- und Sozialwissenschaften“ an der Hochschule Koblenz. Dieser Studiengang ist weitestgehend onlinebasiert und wurde für Absolventen eines ersten qualifizierenden Studiengangs entwickelt. Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die zur Gewalt neigen, ist hier ein Teilaspekt der breit gefächerten Studieninhalte.

Wer dagegen den Fernkurs „Schemapädagogik“ besucht, der von der Sozialtrainer GbR in Brandenburg angeboten wird, befasst sich vor allem mit der Erziehung sehr junger Kinder. Da auch in diesem Umfeld immer wieder auf Gewalt reagiert und mit Gewaltausübung umgegangen werden muss, ist auch diese Weiterbildung durchaus empfehlenswert. Die Teilnehmer erfahren in der Veranstaltung viel, was sie für ihre praktische Tätigkeit gut gebrauchen können. Die Erfüllung des Erziehungsauftrags zu unterstützen, ist hier eines der wichtigsten Ziele.

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