Motivierende Gesprächsführung ist eine Technik und Methode, die Menschen dabei helfen soll, im Dialog neue Eigenmotivation zu schöpfen, um eigene Ziele zu erreichen, als problematisch wahrgenommene Verhaltensweisen schrittweise zu verändern und sich so neue Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
TherapeutInnen, BeraterInnen und BetreuerInnen, die in dieser Technik ausgebildet sind, können ihren Patienten und Klienten im Gespräch Wege aufzeigen, um Hemmnisse zu überwinden, sich neuen Herausforderungen zu stellen und diese dann auch schrittweise zu meistern. Die Methode der Motivierenden Gesprächsführung (im Englischen zumeist als Motivational Interviewing bezeichnet), die in den 1980ern entwickelt wurde und inzwischen auch im deutschsprachigen Raum verbreitet ist, basiert dabei ganz wesentlich auf dem Respekt vor den Wünschen und Ansprüchen der KlientInnen. Sie beinhaltet aktives Zuhören, eine wertschätzende Haltung und die Achtsamkeit gegenüber inneren Widersprüchen auf Seiten des Klienten.
Die Weiterbildung vermittelt zentrale Kenntnisse und Kompetenzen, von denen Personen in unterschiedlichen Berufsfeldern profitieren: Es geht um klientenzentrierte Gesprächsführung, Gesprächstechniken, den Umgang mit Widerständen und das Kennenlernen von Fallen und Fehlern. Erste praktische Erprobungen, die Reflexion und Evaluation des Gelernten sind ein wichtiger Bestandteil der Weiterbildung Motivierende Gesprächsführung.
Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung in Motivierender Gesprächsführung an?
Zielgruppe sind Fachkräfte im Bereich Therapie, Beratung und Betreuung, zum Beispiel:
- Heil-, Förder- und RehabilitationspädagogInnen
- Ärztinnen und Ärzte
- PsychotherapeutInnen
- Selbstständige BeraterInnen und Coaches in unterschiedlichen Bereichen, z.B. Gesundheit, Erziehung, Job
- ArbeitsvermittlerInnen
Aber auch:
- ErzieherInnen in Kindergärten und Kindertagesstätten
- LehrerInnen an unterschiedlichen Schulformen
- DozentInnen an Hochschulen und in der Erwachsenenbildung
Aufbau und Inhalt der Weiterbildung
Die Weiterbildung Motivierenden Gesprächsführung umfasst zunächst die theoretischen Grundlagen gelingender Kommunikation, Theorien der Gesprächsführung und der Motivation sowie der Beschreibung und Prognose von Verhaltensänderungen. Hierzu greift sie auch Theorien und Theoreme aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zurück, insbesondere aus der Psychologie und Verhaltensforschung. Im Vordergrund stehen dann aber die unterschiedlichen Gesprächsstrategien, die in Therapie, Beratung und Coaching von zentraler Bedeutung sind und direkt in der Praxis Anwendung finden können: Welche Techniken können eingesetzt werden, um das Gespräch für alle Beteiligten zu einem Erfolg zu machen? Wie kann mit Ambivalenzen umgegangen, wie können Widerstände gemeinsam überwunden werden? Diese Fragen stehen in der Weiterbildung Motivierenden Gesprächsführung im Vordergrund, die auf diese Weise theoretische Kenntnisse mit praktischem und berufsorientierten Handlungswissen verknüpft.
Die Weiterbildung wird in unterschiedlichem Umfang angeboten, vom Grundkurs bis zur intensiveren Ausbildung. Zumeist wird die Weiterbildung in Motivierender Gesprächsführung im Blockunterricht organisiert, wobei in den unterrichtsfreien Zeiten eine eigenständige Nacharbeiten und die Erprobung des Gelernten vorgesehen ist.
Berufliche Möglichkeiten nach einer Weiterbildung in Motivierender Gesprächsführung
Psychologische Kenntnisse und Handlungskompetenzen stellen heute in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern eine Schlüsselqualifikation und eine Voraussetzung dafür dar, die Karriereleiter weiter hinaufklettern zu können. Je nach beruflichen Hintergrund bietet eine fundierte Kenntnis der Motivierenden Gesprächsführung viele Vorteile im professionellen Alltag: BeraterInnen und BetreuerInnen gewinnen auf diese Weise zusätzliches Wissen und erlernen Strategien, die sie im Gespräch mit ihren Klienten und Patienten um wechselseitigen Vorteil einsetzen können, TherapeutInnen können den Therapieerfolg und die Therapietreue auf Seiten der Patienten steigern.
ErzieherInnen können nicht nur den Umgang mit den Kindern, sondern auch mit den Eltern professionalisieren; dasselbe gilt für LehrerInnen an unterschiedlichen Schulformen und DozentInnen in der Erwachsenenbildung, Weiterbildung oder auch an Hochschulen. Insbesondere MitarbeiterInnen von Kindergärten und Kindertageseinrichtungen, aber etwa auch PflegerInnen, die in ihrem Betrieb langfristig Führungsverantwortung übernehmen möchten, können von der Weiterbildung Motivierende Gesprächsführung profitieren.
ArbeitsvermittlerInnen, Mitarbeiter in berufsvorbereitenden Maßnahmen und in der beruflichen Rehabilitation lernen, wie sie in Zusammenarbeit mit ihren Klienten Stärken und Schwächen ausloten und so gemeinsam neue Perspektiven eröffnen.
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
- hiba GmbH & Co. KG Heidelberger Institut Beruf und Arbeit: Motivierende Gesprächsführung in Münster (Hessen)
- Evangelischer Erziehungsverband e.V. EREV: Motivierende Gesprächsführung in Augsburg
Ein weiteres verwandtes Angebot in diesem Bereich:
- GK Quest Akademie GmbH: Ausbildung in Motivational Interviewing – MI (Motivierende Gesprächsführung) in München
Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium
Wer mehr über menschliches Verhalten lernen und herausfinden möchte, unter welchen Bedingungen Menschen ihr Verhalten ändern und von welchen kognitiven und emotionalen Prozessen diese Veränderungen begleitet werden, für den kann ein klassisches Studium der Psychologie eine interessante Alternative zur Weiterbildung Motivierende Gesprächsführung darstellen.
Einen akademischen Abschluss in Psychologie kann man inzwischen auch im berufsbegleitenden Fernstudium erlangen, beispielsweise an Deutschlands einziger staatlicher Fernhochschule im Rang der Universität, der FernUni Hagen. Interessenten, die einen besonderen Fokus auf die Praxisnähe legen, können sich bei der privaten Apollon Hochschule über den Studiengang Angewandte Psychologie informieren.
Einen Schwerpunkt auf Einsatzmöglichkeiten von PsychologInnen in der Wirtschaft legt der Studiengang Wirtschaftspsychologie der SRH FernHochschule Riedlingen, ebenfalls eine Hochschule in privater Trägerschaft.
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