In einer alternden Gesellschaft ist Pflege eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. Während die Interaktion mit den Pflegebedürftigen das Herzstück der Arbeit jeder Pflegerin und jedes Pflegers ist oder jedenfalls sein sollte, fallen im Alltag von Pflegeeinrichtungen ständig neue Planungs- und Dokumentationsaufgaben an, die von zentraler Bedeutung sind, um den medizinischen Aufgaben gerecht zu werden und den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Hierzu bedarf es besonders geschulten Fachpersonals, das diesen Aufgaben gerecht zu werden vermag und auf diese Weise Sorge dafür trägt, dass genug Zeit für die intensive und angemessene Pflege der Bewohnerinnen, für persönliche Worte und das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse bleibt. Unter Pflegeplanung versteht man dabei zunächst die Verfahren, mit deren Hilfe professionelle Pflegekräfte feststellen und festhalten, welche Form der Pflege dem einzelnen Patienten vor dem Hintergrund seiner individuellen Problemlage, den Zielen seiner Pflege und den zur Verfügung stehenden Ressourcen genau zukommen soll.
Alle Beteiligten greifen auf den Pflegeplan zurück, um ihre Handlungen zu koordinieren und transparent zu machen. Der Pflegeplan ist dabei ein zentraler Bestandteil der Pflegedokumentation, die zudem die Patientendaten versammelt und auf deren Grundlage beispielsweise auch die gesetzlichen Regelungen wie die Zuweisung einer Pflegestufe greifen. Wer professionell in der Pflege tätig werden möchte, muss unter anderem deshalb die Planungs- und Dokumentationsverfahren genauestens beherrschen und befolgen.
Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung in Pflegeplanung und Pflegedokumentation an?
- Leiter/innen von Pflegeeinrichtungen, Pflegediensten und Wohneinrichtungen
- Altenpfleger/innen
- Gesundheits- und Krankenpfleger/innen
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen
- Ggf. Pflegehelferinnen
- Sozialversicherungsfachangestellte
- Sozialarbeiter/innen
- Heil- oder RehabilitationspädagogInnen
Aufbau und Inhalt der Weiterbildung
Je nach Eingangsvoraussetzungen, Anbieter, Umfang und angestrebtem Abschluss umfasst die Weiterbildung Pflegeplanung und Pflegedokumentation das praxisrelevante Pflegefachwissen, das für eine erfolgreiche und verantwortliche Tätigkeit in der Pflege Voraussetzung ist; Grundlagen des Fallmanagements sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen des pflegerischen Handelns.
Zu den pflegerischen Grundlagen zählen dabei unter anderem die Grundlagen der Pflegewissenschaften, die relevanten Kenntnisse der Medizin und die Fachbegriffe pflegerischen Handelns. Den Hauptteil des Fallmanagements machen dessen theoretische und praktische Grundlagen aus, je nach Arbeitsbereich vertiefen die TeilnehmerInnen und Teilnehmer der Weiterbildung Pflegeplanung und Pflegedokumentation zusätzlich ihr Wissen. Sie lernen Pflegepläne auf der Grundlage internationaler Diagnosemanuale und Klassifikationssysteme zu erstellen, Versorgungspläne zu managen und die eigene Arbeit mit den Angehörigen abzustimmen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen, wie sie im Sozialgesetzbuch und im Rehabilitationsrecht maßgeblich geregelt werden.
Die Weiterbildung wird von den meisten Anbietern entweder in einem einen oder mehrere Blocktage umfassenden Zusatzkurs für examinierte Pflegekräfte oder aber in einem mehrmonatigen Intensiv-Unterricht in Vollzeit angeboten, der zu einer weitergehenden Qualifikation führt. Wer nur einen ersten Einblick in die Thematik erlangen möchte oder noch nicht den notwendigen Abschluss mitbringt, kann sich auf für einen mehrere Stunden umfassenden Kurs entscheiden, der allerdings die unten genannten Vorteile und Aufstiegschancen nur zum Teil verspricht. Eine Zwischenlösung sind unterschiedliche Module im Bereich der Pflegeplanung, die sich insbesondere an Arbeitssuchende, Rehabilitandinnen und Berufsrückkehrer/innen wenden, die nacheinander belegt und im Weiteren kombiniert werden können.
Berufliche Möglichkeiten für pädagogisch Tätige nach einer Weiterbildung in Pflegeplanung und Pflegedokumentation
AbsolventInnen der Weiterbildung in Pflegeplanung und Pflegedokumentation eröffnen sich je nach ihren individuellen Eingangsvoraussetzungen und ihrem bisherigen Berufsfeld neue Karriere- und Aufstiegschancen.
Insbesondere Pflegekräfte in Altenheimen, Krankenhäusern oder vergleichbaren Institutionen können durch die Weiterbildung wichtiges Fachwissen und zusätzliche Kompetenzen erwerben. Diese können ihnen Leitungspositionen eröffnen, die mit Personalverantwortung, erweiterten Entscheidungsbefugnissen und besserer Entlohnung einhergehen. Die Weiterbildung kann aber beispielsweise auch den Weg in die Selbstständigkeit bahnen, etwa mit der Eröffnung eines ambulanten Pflegedienstes.
Arbeitssuchende und andere Gruppen, die die Weiterbildung in Form von Modulen belegen, können dadurch den Einstieg in den Arbeitsmarkt schaffen und sich auf diesem Weg Perspektiven in einem Feld eröffnen, in dem ein dringender Personalmangel herrscht.
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
- UNIVERSUM Private BERUFSBILDUNGS AKADEMIE GmbH: „Pflegeplanung und Pflegedokumentation“ in Leipzig
- AGUS Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe gGmbH Weiterbildungsakademie: Eintägige Fachfortbildung für Pflegekräfte „Pflegeplanung mit Pflegediagnosen“ (Tagesworkshop) in Berlin
- DAA Deutsche Angestellten-Akademie: „Pflegeplanung“ in Staßfurt (Sachsen-Anhalt)
Weitere Angebote in diesem Bereich:
- Verein zur Förderung der Altenpflege e.V.: Fachfortbildung für Pflegekräfte „Pflegeberater/in – Fortbildung„
- Diakonisches Institut für Soziale Berufe: „Pflegedokumentation und Pflegeprozessplanung leicht gemacht mit Hilfe des Strukturmodells“ in Dornstadt
- bfz Ingolstadt: „Dokumentationshilfen in Pflege und Betreuung“ in Ingoldstadt
- USS Heidelberg: „Weiterbildung für Altenpflege- u. Betreuungskräfte: Dokumentation in der sozialen Arbeit“ in Heidelberg
Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium
Eine erfolgreiche Karriere in der Pflege ist heute längst nicht mehr nur über Aus- und Weiterbildungen möglich. Wer sich hier neue Berufsperspektiven erschließen will, kann auch ein berufsbegleitendes Fernstudium absolvieren, das zumeist betriebswirtschaftlich und managementbezogen ausgerichtet ist.
An der HFH Hamburger Fern-Hochschule wird beispielsweise der Bachelor Pflegemanagement angeboten, an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena) kann man nebenberuflich einen Abschluss in Pflege/ Pflegeleitung erreichen und an der Internationalen Hochschule Bad Honnef wird der breiter angelegte Bachelor in Gesundheitsmanagement angeboten.
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