Die Weiterbildung zum Polier für den Hochbau ist bundesweit einheitlich geregelt. Poliere sind für die Planung und Steuerung von Arbeitsabläufen auf Baustellen verantwortlich, sowie für die sorgfältige Durchführung von Baumaßnahmen.
Darüber hinaus erledigen Poliere Fach- und Führungsaufgaben, wie beispielsweise die Anweisung von Mitarbeitern, und berücksichtigen betriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte. Die Teilnahme an der Prüfung zum Polier ist nur möglich, wenn vorher ein entsprechender Lehrgang absolviert wurde. Die Weiterbildung ist sowohl mit als auch ohne Ausbildereignungsprüfung möglich. Neben der Weiterbildung zum Polier für den Hochbau gibt es auch die Weiterbildung zum Polier für den Tiefbau. Die beiden Kurse unterscheiden sich darin, welche Gebäude später von den Absolventen betreut werden.
Vom Hochbau sprechen Mitarbeiter des Baugewerbes, wenn es sich um Gebäude handelt, die größtenteils oberhalb der Geländelinie sind, was beispielsweise bei Wohnhäusern oder Türmen der Fall ist. Beim Tiefbau geht es um Bauten, die an oder unterhalb der Erdoberfläche angesiedelt sind, wie beispielsweise Eisenbahnen, Straßen oder auch der Tunnelbau.
Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung zum Polier (Hochbau) an?
Um eine Weiterbildung zum Polier absolvieren zu können ist eine mindestens fünfjährige Berufserfahrung/Berufspraxis im Baugewerbe nötig, wobei Lehrjahre im Ausbildungsberuf der Bauwirtschaft mitzählen.
Alternativ wird auch eine andere mindestens dreijährige Berufsausbildung aus dem gewerblich-technischen oder handwerklichen Bereich und eine mindestens dreijährige einschlägige Berufserfahrung anerkannt oder eine mindestens sechsjährige nachgewiesene einschlägige Berufspraxis.
Aufbau und Inhalt des Lehrgangs zum Polier (Hochbau)
In der Weiterbildung, die ungefähr 400 Stunden umfasst, erfolgen Informationen aus den Themengebieten der Bautechnik, dem Baubetrieb und der Mitarbeiterführung bzw. dem Personalmanagement, speziell auf den Hochbau bezogen. Ganz konkret erhalten die Teilnehmer beispielsweise Erläuterungen, wie eine Baustelle geplant, dokumentiert, überwacht oder auch aufgelöst wird und wie betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erkannt und beurteilt werden können.
In dem Kurs wird auch erklärt, wie eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit am Bau zwischen verschiedenen Berufsgruppen und Beteiligten möglich ist und wie das betriebliches Qualitätsmanagement in der Praxis konkret umzusetzen ist. Darüber hinaus erfolgen Informationen und Umsetzungsmöglichkeiten auf der Baustelle zum Arbeits- Gesundheits- und Umweltschutz.
Des Weiteren werden die Teilnehmer in der Führung und Förderung von Mitarbeitern und in der Präsentation von Konzepten und Lösungen geschult, sowie in der Anwendung der aktuellen Gesetze und Vorschriften auf der Baustelle.
Falls die Ausbildereignungsprüfung im gewählten Kurs mit enthalten ist, erfolgen auch Informationen zur Berufs- und Arbeitspädagogik.
Berufliche Möglichkeiten für Polierer (Hochbau)
Später finden Poliere im Bereich des Hochbaus Beschäftigung. Am häufigsten arbeiten Poliere in folgenden Bereichen: allgemeine Betriebe des Baugewerbes oder des Gerüstbaus, in Unternehmen des Ausbaugewerbes, im Feuerungs- und Schornsteinbau, im Fertighausbau, in Ingenieursbüros oder auch in Bauämtern.
Poliere haben auf der Baustelle eine gewisse Führungsposition inne, so dass diese Weiterbildung insbesondere für Personen aus dem Baugewerbe gedacht ist, die Führungsqualitäten besitzen und vor Verantwortung nicht zurückschrecken.
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
- Berufsförderungswerk e.V. des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg e.V.: Geprüfter Polier Hochbau/Tiefbau in Brandenburg (H.), Cottbus und Frankfurt (Oder)
- BFW Bau Sachsen e.V.: Geprüfter Polier – Fachrichtung Hochbau (ohne Ausbildereignungsprüfung) in Dresden, Glauchau und Leipzig
- Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW gGmbH: Lehrgang zum/zur geprüften Polier/in im Hochbau in Kerpen
- Bildungszentren des Baugewerbes e.V.: Geprüfte/r Polier/in im Hochbau in Krefeld
Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium
Es kaum Weiterbildungsmöglichkeiten, die mit der Weiterbildung zum Polier verwandt sind und die per Fernstudium absolviert werden können. An der Fachhochschule Münster besteht jedoch die Möglichkeit den berufsbegleitenden Bachelor „Baustellenmanagement“, der mit dem Titel Bachelor of Engineer abgeschlossen wird, zu absolvieren.
Der Bachelor besitzt eine Regelstudienzeit von acht Semestern, wobei die Lehrveranstaltungen größtenteils in den verschiedenen Ausbildungszentren der Bauindustrie stattfinden. Voraussetzung für diesen Studiengang ist eine gewerbliche oder technische Berufsausbildung und eine mindestens fünfjährige Berufserfahrung in diesem Bereich.
Für das Studium, das aus 40 Präsenzphasen besteht, müssen die Teilnehmer insgesamt 10 Wochen pro Jahr von ihrem Arbeitgeber freigestellt werden. Die Teilnehmer, die eine handwerkliche Ausbildung besitzen, absolvieren nach 22 Präsenzphasen die Prüfung zum „Geprüften Polier“ der Industrie- und Handelskammer.
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