Chemielaboranten/-innen arbeiten in Labors der Industrie, aber auch in naturwissenschaftlichen und medizinischen Laboratorien der Hochschulen, bei Pharma-Unternehmen und in Umweltämtern. Speziell die Lacke- und Farbenindustrie, die Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie benötigen Chemielaborant/innen. Auch in anderen Branchen sind sie tätig, ob in der Entwicklung neuer Werkstoffe und in Agrarunternehmen. Auch die Pathologie und archäologische Forschungseinrichtungen haben Labore, in denen Chemielaboranten arbeiten. Die interessante Tätigkeit erschöpft sich nicht nur in der Untersuchung und Komposition chemischer Substanzen.
Auch die Protokollierung, die Durchführung von Messverfahren und die Auswertung gehört zum Berufsbild des Chemielaboranten/der Chemielaborantin.
Das Berufsfeld der Chemielaboranten
Folgende Einsatzmöglichkeiten gibt es als Chemielaborant/in:
- Chemische Industrie
- Umweltbehörden
- Beratungs- und Untersuchungseinrichtungen
- Medizinische und naturwissenschaftliche Institute
- Pharmazeutische Industrie
- Nahrungsmittelindustrie
- Farben- und Lackindustrie
- Kosmetikindustrie.
Die Umschulung zum Chemielaboranten/zur Chemielaborantin befähigt zur Arbeit in grundsätzlich allen diesen Branchen. Dabei differiert die Arbeit in den Laboren von ihren Abläufen und Aufgabenstellungen. Die Gerätschaften und Chemikalien, Analyse- und Messverfahren bleiben jedoch gleich, sodass ausgebildete Chemielaboranten sich schnell einarbeiten können. Die Bedienung der Geräte und die Planung und Durchführung aller Versuchsabläufe gehört ebenso zu ihrer Arbeit wie die Stoffanalyse, das Herstellen gewünschter Präparate und die Dokumentation.
Die Arbeitsagentur liefert mehr Informationen zum Tätigkeitsprofil des Chemielaboranten unter bei Planet Beruf. Zum Berufsbild des Chemielaboranten informiert auch der Bundesarbeitgeberverband Chemie hier.
Die Berufsaussichten für Chemielaboranten
Ein Chemielaborant/ eine Chemielaborantin verdient, je nach Erfahrung und Einsatzfeld, zwischen 20.000 und 40.000 Euro brutto im Jahr. Die Berufperspektiven sind gut: Umweltschutzbedingt sind Industrie- ebenso wie Agrarunternehmen gefordert, ihre Forschungs- und Entwicklungsprozesse ständig den neuen Erfordernissen anzupassen. Hierfür sind ist die Arbeit gut ausgebildeter Chemielaboranten unterlässlich.
Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig. Chemielaborant/innen können sich weiterbilden zum:
- Technischen Fachwirt
- Industriemeister Fachrichtung Chemie
- Synthesetechniker
- Pharmareferenten
- Staatlich geprüften Techniker in den Fachrichtungen Chemietechnik, Biochemie, Labortechnik, Umweltschutz oder Farb- und Lacktechnik.
Studiert werden kann:
- Chemieingenieurwesen
- Biochemie oder
- Biotechnologie.
Die Ausbildung zum Chemielaboranten
Die Ausbildung zum Chemielaboranten dauert 4 Jahre, für Umschüler mit Erfahrung aus einschlägigen Arbeitsbereichen kann sie sich auf 3,5 Jahre verkürzen.
Ihre Inhalte sind:
- Grundlagen chemischer Stoffe und ihrer Eigenschaften
- Untersuchungsmethoden
- Analysemethoden
- Spektroskopisches Arbeiten
- Synthesetechniken
- Mikroorganismen und Immunologie
- Diagnostik
- Der Umgang mit Labor- und anderen Arbeitsgeräten und die
- Dokumentation.
Eine Zwischenprüfung an der IHK für Chemielaboranten/zur Chemielaborantin nach dem 2. Ausbildungsjahr beinhaltet einen theoretischen Teil ebenso wie eine praktische Prüfung. Diese umfasst das Herstellen und die Analyse von Präparaten, chemische Berechnungen, die Planung, Kontrolle und Dokumentation der Laboraufgabe. Komplexer und prozessorientierter, vom Ablauf her aber ähnlich ist die IHK-Abschlussprüfung. Sie beinhaltet auch die theoretischen Prüfungen Analytische Chemie, Wirtschafts- und Sozialkunde.
Für wen ist die Umschulung zum Chemielaboranten geeignet?
Umschüler zum Beruf des Chemielaboranten sollten möglichst das Abitur mitbringen, mindestens aber einen guten Realschulabschluss. Sie sollten gute bis sehr gute Noten in Chemie, Biologie, Physik und Englisch mitbringen. Mathematisch-technisches Verständnis ist ebenso wichtig für die Tätigkeiten wie manuelle Geschicklichkeit, gutes Sehrvermögen, Beobachtungsgnauigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Finanzierungsmöglichkeiten
Die Umschulung zum Chemielaboranten/zur Chemielaborantin ist entsprechend dem jeweiligen Ausbildungsvertrag vergütet. Dieser richtet sich nach den vorliegenden Tarifverträgen. Chemielaborant/innen erhalten im ersten Ausbildungsjahr zwischen 700 und 800 Euro, im zweiten Jahr 750 bis 850 Euro und im dritten Jahr ab 850 Euro.
Für die betriebliche Ausbildung kann die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragt werden, um Kosten für Lehrmaterial, Berufsbekleidung und sonstige Zusatzkosten zu decken. Umschüler/innen außerbetrieblicher Lehrgänge können bei der Arbeitsagentur für die Ausbildung einen Bildungsgutschein beantragen. Ihnen werden dann ebenfalls 100 Prozent der Kosten erstattet. Die ARGE-Bezüge laufen während der Umschulungsmaßnahme weiter. Auch Aufstiegs-Bafög kann beantragt werden, Auskünfte erteilen ebenso die Arbeitsagenturen.
Wo bewirbt man sich auf einen Umschulungsplatz als Chemielaborant/in?
Auszubildende zum Chemielaboranten/zur Chemielaborantin werden in der freien Wirtschaft ebenso gesucht wie in Forschungsinstituten, in Krankenhausbetrieben und in der Landwirtschaft. Eine umfangreiche betriebliche Ausbildungsstellenbörse bietet der Arbeitgeberverband Chemie.
Die Leuna-Werke in Bitterfeld suchen ständig neue Chemielaboranten und kooperieren mit eigenen Bildungsträgern.
Über andere überbetriebliche Lehrgänge zum Chemielaboranten, die mit Betrieben kooperieren, informiert Kursnet.
Alternativen durch ein Fernstudium
Die Ausbildung als Chemielaborant/in ist im Fernstudium nicht möglich. Alternativ können aber verwandte Fachrichtungen studiert werden wie Chemie, Chemieingenieurwesen, Pharmazeutische Biotechnologie oder Umwelttechnik. Alle Studiengänge umfassen Selbstlernphasen ebenso wie Präsenzseminare und Labore sowie ein Praktikum.
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