Umschulung zum Logopäden/ zur Logopädin

Die Logopädie gehört zu den medizinischen Fachberufen und widmet sich Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die aufgrund von Erkrankungen, körperlichen Einschränkungen oder Unfällen Probleme mit dem Sprechen und der Artikulierung haben. Logopäden sind die ersten Ansprechpartner bei einer verzögerten sprachlichen Entwicklung bei Kindern: Hier werden besonders oft Fehlentwicklungen wie Stottern, Stimmbeben oder Schluckstörungen therapiert.

Aber auch Kranke und Senioren bedürfen oft einer logopädischen Behandlung, um Traumata, Unfälle oder körperliche Gebrechen mit Auswirkung auf die Stimme zu bewältigen.
Die Logopädie unterteilt sich in vier Hauptbereiche, auf die man sich auch jeweils spezialisiert: Die Sprechtherapie, Stimmtherapie, Sprachtherapie und Schlucktherapie.

 

Wo können Logopäden tätig sein?

Zu den Aufgaben eines Logopäden/ einer Logopädin gehört die Erarbeitung einer Diagnose, das Aufstellen einer Therapie sowie die kontinuierliche Anpassung derselbigen an die Ansprüche und Bedürfnisse des jeweiligen Patienten. Besonders bei Kindern hat eine frühzeitige und bedürfnisgerechte Behandlung von Stimm- Sprach- oder Schluckproblemen eine immens große Auswirkung auf deren zukünftige Entwicklung und soziale Integration.

Eine logopädische Behandlung hat immer den Anspruch nicht alleine tätig zu sein, sondern mit anderen unterstützenden Bereichen zu kooperieren, wie zum Beispiel mit Hausärzten, Psychologen, Klinikeinrichtungen, Eltern und Lehrern. Da Sprachstörungen und verzögerte Entwicklungen auch psychische Ursachen haben können, ist eine solche ganzheitliche Behandlung sehr wichtig für den bestmöglichen Erfolg einer Therapie.

Insgesamt kann man drei größere Tätigkeitsfelder für Logopäden unterscheiden, in denen sie im Rahmen verschiedener Arbeitsmodelle praktizieren können:

  • Behandlung von physischen und psychischen Ursachen für Stimm,- Sprech- oder Sprachprobleme im Rahmen einer Praxisanstellung
  • Ganzheitliche Behandlung von logopädischen Probleme im Tätigkeitsfeld einer Klinik oder Rehabilitationseinrichtung
  • Prophylaktische Tätigkeit im Bereich der Förderung von Sprachprozessen und Rhetorik

 

Die Berufsaussichten für Logopäden

Lange Zeit war dieses Berufsfeld eine Nische, da vor mehreren Jahrzehnten noch nicht viel Aufmerksamkeit auf die sprachliche Entwicklung von Kindern und Babys gelegt wurde. Das hat sich in der jüngsten Zeit jedoch vehement geändert und die Berufsaussichten für Logopäden sind entsprechend gut. Dank wissenschaftlicher Fortschritte und einer enormen Fähigkeit der medizinischen und psychologischen Früherkennung können Probleme der Sprache und Artikulation rechtzeitig erkannt werden. So verhelfen Logopäden jährlichen vielen Menschen zu einer besseren Ausdrucksfähigkeit und geben Kranken, Unfallopfern, Kindern, Traumatisierten das wichtigste Werkzeuge der menschlichen Kommunikation zurück: Ihre mündliche Ausdrucksfähigkeit.

Dank des neuen Bewusstseins dafür in der Gesellschaft haben Logopäden einen stetigen Zuwachs erfahren, von staatlicher und akademischer Seite wurde bedeutend mehr Aufmerksamkeit auf die Ausbildung verwandt. Krankenkassen gewähren heute viel leichter logopädische Behandlungen, um späteren Erkrankungen vorzubeugen, und arbeiten dementsprechend eng mit logopädischen Praxen und Kliniken zusammen. Diese suchen daher konstant Mitarbeiter, um den gestiegenen Bedarf zu decken.

 

Die Ausbildung und Umschulung zum Logopäden

Der Werdegang beschränkt sich in Deutschland auf die staatlich anerkannten Berufsfachschulen oder ein akademisches Studium mit zusätzlicher praktischer Ausbildung außerhalb der Hochschule. Viele Universitäten bieten akademische Ergänzungsfächer für Logopäden an Berufsfachschulen an. Aufbauend auf dem Bachelorstudium kann an einigen Universitäten ein Master für spezielle Richtungen in der Logopädie mit der Dauer von 4 Semestern absolviert werden.

Die Grundausbildung ist beispielsweise an folgenden Standorten möglich:

  • Universität Würzburg in Zusammenarbeit mit der städtischen Berufsfachschule für Logopädie Würzburg
  • Medical School of Hamburg
  • Staatlichen Berufsfachschule für Logopädie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • SRH Fachschule für Logopädie Stuttgart

 

Die Anforderungen für eine Umschulung zum Logopäden

Die persönlichen Anforderungen

Grundlegend für eine Umschulung ist ein starkes Interesse an den Grundlagen der Medizin, da besonders im Bereich Hals, Stimmorgane und Atmung der Aufbau des Körpers genauestens bekannt sein muss. Auch die Bereitschaft zur Einarbeitung in physikalische und chemische Prozesse ist notwendig, da die Artikulation und Sprachbildung hochkomplexe Prozesse sind. Viel Geduld und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen - besonders bei Kindern, traumatisierten Personen oder Unfallopfern - ist außerdem notwendig, der adäquate Umgang muss bei vielen Patienten erst ausgelotet werden.

Auch das Absolvieren von Fort- und Weiterbildungen ist im Bereich der Logopädie besonders wichtig, da kontinuierlich neue Erkenntnisse in Medizin und Forschung hervorgebracht werden.

Die fachlichen Anforderungen

Für das Antreten der Ausbildung an einer Berufsfachschule braucht es mindesten einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss). Für das akademische Studium an einer Universität muss das Abitur oder der Abschluss an einer Berufsoberschule erworben werden. Vorkenntnisse in der Phonetik, Physiologie, Pädagogik oder Biologie sind besonders vorteilhaft und helfen bei der Einarbeitung. Einige Hochschulen verlangen ein phonetisches Gutachten (Stimmeignungstest) sowie ein Vorpraktikum.

 

Das Gehalt der Logopäden

Das Gehalt während der Ausbildung

Auch wenn die Qualifizierung dual erfolgt (Universität in Kombination mit Berufsfachschule), erhalten die Auszubildenden keine Vergütung. Deswegen ist eine finanzielle Förderung durch die Familie, einen Ausbildungskredit oder aus eigenen Mitteln notwendig, um die Zeit von 3 bis 4 Jahren überbrücken zu können.

Manche Berufsfachschulen erheben monatliche Gebühren für die logopädische Ausbildung, diese müssen ebenfalls in die anfallenden Kosten miteinbezogen werden. Während der Absolvierung eines akademischen Studiums kann ein Studienkredit oder Bafög beantragt werden.

Das Gehalt nach Abschluss der Ausbildung

Nach der Ausbildung steigen Logopäden mit ca. 2100,- € bis 3000,- € brutto pro Monat ein. Die Höhe richtet sich nach dem Tätigkeitsort: Kliniken und große Praxen zahlen oft mehr. Dieses Gehalt erhöht sich jedoch wenige Jahre nach dem Berufseinstieg und kann durch die kontinuierliche Teilnahme an Weiterbildungen - die fast immer privat bezahlt werden müssen - weiter ansteigen.

Am Ende steht bei vielen Logopäden der Sprung in die Selbstständigkeit mit einer spezialisierten Qualifizierung, um die eigene Vergütung voranzubringen. In Großstädten lohnt sich wegen der bürokratischen Anforderungen und der aktuell hohen Mieten der Zusammenschluss zu größeren Praxen. 

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