Umschulung zum Masseur/ zur Masseurin

Masseure gehören zum medizinischen Fachpersonal, denn sie widmen sich der Linderung und Beseitigung von Erkrankungen an Knochen und Muskeln, Migräne, Unfallfolgen u.v.m. Vollständig ausgeschrieben bezeichnet man diesen Berufsweg übrigens als „Masseur und medizinisches Bademeister„, in der gängigen Sprache hat sich jedoch die Abkürzung Masseur eingebürgert.

Nicht verwechselt werden dürfen die anerkannten Masseure mit Quacksalbern, die über keine Ausbildung verfügen und oft nur rudimentäre Kenntnisse über Massagen besitzen. Der Beruf Masseur ist in Deutschland ein geschützter Begriff, der nur von erfolgreichen Absolventen der mehrjährigen Ausbildung geführt werden darf.

 

Die Aufgaben von Masseuren und Masseurinnen

Zuerst müssen angehende Masseure viele physiologische Details lernen und den Aufbau des Körpers mit Sehnen, Muskeln und Bändern sehr gut kennenlernen.
Zum Spektrum der Leistungen gehört nicht nur die Durchführung von klassischen Massagen, sondern auch die Erstellung eines Behandlungsplans für jeden einzelnen Patienten. Die Ursachen von Schmerzen können vielfältig sein, deswegen müssen Masseure zuerst eine Diagnose erstellen, um die richtige Behandlung für diese Person zu finden.

Außer den Massagen, die per Hand durchgeführt werden, gibt es seit einigen Jahren innovative Methoden, wie die Thermotherapie, Inhalationen, Elektrotherapie oder Hydrotherapien. Hier arbeiten ausgebildete Masseure mit der Kraft von Wärme oder Strom, um Schmerzen zu reduzieren und körperliche Gebrechen zu behandeln.

 

Wie steht es um die künftigen Berufsaussichten von Masseuren?

Dieser Beruf ist von Technologisierung und Digitalisierung nur wenig betroffen, da es noch keinerlei maschinellen Ersatz für die durch Menschenhand ausgeführten Massagetechniken gibt. Zwar können einige Fortschritte wie Elektro- und Wärmetechnik für einen besseren Behandlungserfolg genutzt werden, ersetzen können diese den Masseur jedoch nicht. Abgesehen von der individuellen Einstellung auf die Bedürfnisse jedes Patienten kommt viel erlerntes Wissen über empfindliche Körperstellen, Beziehungen zwischen verschiedenen Körperregionen und typische Erkrankungen dazu. Diese Fähigkeiten können von Robotern oder künstlicher Intelligenz in naher Zukunft nicht kompensiert werden.

Massagen werden überdies zunehmend als Prophylaxe verschrieben, etwa bei starker Migräne oder nach Unfällen. Oft zahlt sich die Durchführung einer Massagetherapie besser aus, als etwaige Verletzungen erst später durch Medikamente oder gar operative Eingriffe zu behandeln. Deswegen steigt die Anzahl der Masseure, die von Krankenkassen direkt zugelassen wurden und mit diesen eng kooperieren. 

 

Die Ausbildung zum Masseur/ zur Masseurin

Bei der Ausbildung handelt es sich um einen obligatorischen Aspekt, um die Berufsbezeichnung später tragen zu dürfen. Die Ausbildung dauert regulär 2,5 Jahre und ist von der IHK anerkannt. Das bedeutet, dass der Ausbildungsabschluss staatlich anerkannt ist, am Schluss steht eine theoretische und praktische Prüfung.
Der Zeitraum der Qualifizierung zum Masseur gliedert sich in zwei Hauptteile: Die theoretische Weiterbildung an Berufsfachschulen und die praktische Arbeit, im Rahmen derer die erlernten Behandlungstechniken angewendet werden.
Ein verpflichtendes Fachpraktikum nach dem Bestehen der Abschlussprüfungen ergänzt die umfassende Ausbildung der Masseure und medizinischen Bademeister.

 

Eine Umschulung zum Masseur/ zur Masseurin

Auch wenn der Wunsch Masseur zu werden erst später im Laufe des Lebens auftritt, kann dieser noch verwirklich werden. Hier muss eine zweijährige Ausbildung in Vollzeit absolviert werden, die ebenfalls an staatlichen oder staatlich anerkannten Berufsfachschulen stattfindet. Auch eine berufsbegleitende Ausbildung ist möglich, diese dauert aber entsprechend länger und muss zeitlich mit dem Hauptberuf vereinbart werden können.
An den Fachschulen werden Theorie und Praxis für die Quereinsteiger verbunden, oft bieten die Berufsfachschulen Kooperationen mit Kliniken oder Therapie-Praxen an, in denen die Auszubildenden während ihrer praktischen Phasen arbeiten können. Am Schluss steht – wie beim regulären Werdegang – die Abschlussprüfung bei der IHK mit Praxis- und Theorieteil. Diese Berufsfachschulen bieten beispielsweise eine Umschulung zum Masseur an:

  • BFSM Staatliche Massageschule Erlangen
  • WBS Schulen in Berlin, Chemnitz, Halle und Oldenburg
  • Ulm-Kolleg für medizinische Berufe

 

Wer eignet sich für die Umschulung zum Masseur?

Fachliche Voraussetzungen:

Für den Einstieg in die neue Qualifizierung braucht es mindesten einen Hauptschulabschluss. Ersatzweise kann auch eine abgeschlossene Ausbildung angeführt werden. Handelt es sich bei dieser um eine mit medizinischem Hintergrund, kann die Verkürzung der zweijährigen Umschulung beantragt werden, um einzelne Bereiche aus der ersten Ausbildung anzurechnen.

Persönliche und körperliche Voraussetzungen:

Da Masseure hauptsächlich mit ihren Händen arbeiten, sollen Auszubildende keine Einschränkungen in diesem Bereich haben. Auch eine gute körperliche Konstitution ist ratsam, da Masseure bei der Arbeit häufig stehen und so Rücken und Torso längere Zeit belastet werden. Notwendig ist auch ein ausgeprägtes Interesse für die Teile des Körpers und deren Funktion, in den ersten beiden Ausbildungsjahren müssen Umsteiger und reguläre Auszubildende viele Muskelpartien, Knöchel, Sehnenverbindungen u.v.m. auswendig lernen.

 

Die Finanzierung einer Umschulung zum Masseur

Bei der Umschulung zum Masseur wird keine Ausbildungsvergütung an die Azubis bezahlt. Fast immer sind die staatlichen Berufsfachschulen kostenlos, bei privaten Anbietern jedoch können monatliche Gebühren anfallen. Für diesen Fall können private Ausbildungskredite beantragt werden, um die Umschulungs- und Lebenshaltungskosten in dieser Zeit zu decken. Die Bundesagentur für Arbeit bietet hier spezielle Förderprogramme an, besonders für Mangelberufe. Interessenten können sich über mögliche Förderungen genauer bei den Berufsfachschulen selbst und der Bundesagentur für Arbeit informieren.

 

Das Gehalt nach der abgeschlossenen Umschulung zum Masseur

Wer die IHK-Prüfung bestanden hat, darf nun offiziell den Titel „Masseur“ führen und hat damit auch die Möglichkeit sich selbstständig zu machen. Viele wählen jedoch erst den Weg ins Angestelltenverhältnis. Folgende Arbeitsplätze sind für Masseure denkbar:

  • Angestellte in einer Massage- oder Physiotherapiepraxis
  • Altenheimen
  • Rehakliniken
  • Bäder oder Fitnesseinrichtungen
  • Krankengymnastikpraxen

 

Bei den meisten Anstellungen in Kliniken, Altenheimen und anderen öffentlichen Einrichtungen greift der Tariflohn, der in Deutschland für Masseure festgelegt ist. Derzeit fallen Masseure nach dem Berufseinstieg in die Tarifgruppe 6 des öffentlichen Dienstes, dort beträgt das Bruttomonatsgehalt etwa 2400,- €. In der freien Wirtschaft unterliegen die Gehälter gerade bei Berufseinsteigern größeren Schwankungen und können sich von Region zu Region stark unterscheiden. Hier kann mit einem durchschnittlichen Gehalt von 1800,- € bis 2500,- € brutto gerechnet werden.

Dieses steigt mit der Vergrößerung des Aufgabenbereichs und der Berufserfahrung sowie zusätzlichen Weiterbildungen, wie z. B. im Bereich Sportmassage, Lymphdrainage oder Ayurveda

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