Umschulung zum/zur Optiker/in – ein verantwortungsvoller Beruf mit Zukunft

Optiker ist ein wichtiger Gesundheitsberuf. Er wird in der Regel in einem Fachgeschäft ausgeführt, das entweder zu einer großen Kette gehört oder noch selbst vom Inhaber geführt wird. Auch eine Beschäftigung im Online-Handel ist inzwischen denkbar, da immer mehr Brillen online verkauft werden. Desweiteren stellen Augenarztpraxen oder Augenkliniken Optiker an. Tätigkeitsmöglichkeiten finden sich ebenfalls in der optischen Industrie.

 

Die Hauptaufgaben eines Optikers/einer Optikerin im Überblick

Ihre Hauptaufgabe des/der Optiker/in ist es, Kunden/Kundinnen bei der Auswahl einer neuen Brille zu unterstützen. Dabei achten Optiker/innen darauf, dass die Brille einerseits modisch gut aussieht und zum Typ des/der Kunden/Kundin passt. Andererseits sorgen sie dafür, dass die neue Brille das Sehvermögen des Kunden optimal unterstützt und Fehlsichtigkeit ausgeglichen wird. Augenoptiker/innen passen Brillen entweder auf Anweisung eines Augenarztes an oder sie führen selbst Sehtests durch. Sie informieren ihre Kunden/Kundinnen über die Möglichkeiten, die man mit einer Brille heute hat und geben Hinweise zu Filtern (z. B. Blaulichtfilter), über die verschiedenen Glastypen (echtes Glas und Kunststoff) und auch, welche Tönungen und Beschichtungen es gibt.

Damit die Brille optimal passt, messen sie den Augenabstand und den Scheitelabstand. Hat der/die Kunde/Kundin ein Brillenmodell ausgewählt, passt ein/e Optiker/in in der Werkstatt die Gläser ein. Anschließend passen sie die fertige Brille an das Gesicht des/der Kunden/Kundin an und erklären dem Umgang sowie die Pflege der Brille.

Eine zweite Aufgabe eines Optikers ist die fachgerechte Anpassung von Kontaktlinsen. Dabei messen Optiker/innen ebenfalls die Augen der Kunden/Kundinnen aus und empfehlen die passenden Linsen. Das können Tageskontaktlinsen, Monatslinsen oder Jahreslinsen sein. Je nach Kunde/Kundin kommen harte oder weiche Linsen zum Einsatz.
Eine weitere Aufgabe ist das Reparieren von beschädigten Brillen. Auch kaufmännische Aufgaben, wie der Einkauf oder Preiskalkulationen fallen in das Aufgabengebiet eines/r Optikers/in.

 

Die Zukunftsaussichten für den Beruf des/der Augenoptiker/in

Augenoptiker/in ist ein Beruf mit Zukunft. Die Anzahl der Menschen, die eine Brille oder Kontaktlinsen benötigen, steigt. Aktuell tragen etwa zwei Drittel der Bevölkerung regelmäßig oder gelegentlich eine Brille. Das liegt vor allem an der steigenden Lebenserwartung, aber auch an der vielen Bildschirmarbeit. Daher werden Augenoptiker/innen auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen spielen.

 

Wie läuft die Ausbildung zum/zur Augenoptikerin ab: Die Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung zum Optiker/zur Optikerin ist eine klassische Berufsausbildung. Sie dauert im Regelfall drei Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Verkürzung möglich.
Einzige Zulassungsvoraussetzung ist eine abgeschlossene Schullaufbahn. Ob das die Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium war, ist zweitrangig.
Die duale Ausbildung umfasst viele praktische Phasen im Ausbildungsbetrieb und Zeiten in der Berufsschule. Die Berufsschule besucht man entweder tageweise oder in Blockform.
In der Berufsschule werden folgende Inhalte vermittelt:

  • Brillengläser bearbeiten, schleifen und in die Brillenfassung einfassen
  • Flach-, Spitz- und Winkelfacetten zum Schleifen der Gläser
  • Brillen modifizieren und reparieren. Dazu gehören Tätigkeiten, wie Feilen, Sägen, Fräsen, Schmirgeln, Spanen, Kleben und Polieren.
  • Das Anpassen der Brillen optisch und anatomisch
  • Die Auswahl und die Anpassung von Kontaktlinsen bei Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
  • Ermittlung kundenindividueller Sehanforderungen, z. B. beim Schielen oder bei großen Unterschieden der Sehkraft der beiden Augen etc.

 

Je weiter Sie in der Umschulung zum/zur Optikerin fortgeschritten sind, umso komplexere Aufgaben dürfen Sie angehen. Dazu gehört zum Beispiel die Betreuung von Kunden mit komplexeren Seheinschränkungen. Auch die Übernahme von kaufmännischen Aufgaben gehört zur fortgeschrittenen Ausbildung. Dann dürfen Auszubildende eigene Kalkulationen erstellen oder sich selbst um Angebote und deren Nachhaltung kümmern.

 

Die überbetriebliche Ausbildung der Augenoptiker-Innung

Die Umschulung im Betrieb und in der Berufsschule wird durch die überbetriebliche Ausbildung der Augenoptiker-Innung ergänzt. Dabei lernen die Teilnehmer in Workshops verschiedene Kompetenzen kennen. In jedem der drei Ausbildungsjahre gibt es einen Lehrgang. Er dauert in der Regel zwei Wochen. Die vermittelten Inhalte sind später auch für die Gesellenprüfung relevant.

Was verdient man während der Umschulung zum/zur Augenoptiker/in?

Da es sich um eine klassische Ausbildung handelt, ist die Ausbildung nicht mit Kosten verbunden, sondern es gibt ein Lehrlingsgehalt. Man kann mit folgenden Richtwerten rechnen:

  • Im ersten Ausbildungsjahr: 600 bis 650 Euro
  • Im zweiten Ausbildungsjahr: 690 bis 710 Euro
  • Im dritten Ausbildungsjahr: 790 bis 850 Euro

 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 2100 Euro. Nach mehreren Berufsjahren kann es bis auf knapp 3000 Euro ansteigen. Das ist abhängig von der genauen Tätigkeit, dem Ort und der Größe des Betriebes.

 

Zielgruppe der Umschulung zum/zur Augenoptiker/Augenoptikerin

Die Umschulung ist für alle Menschen geeignet, die sich für den Beruf des Augenoptikers/der Augenoptikerin interessieren.
Wer die Ausbildung zum/zur Augenoptiker/in angehen möchte, sollte folgende Voraussetzungen mitbringen:

  • Spaß am Umgang mit Menschen
  • Handwerkliches und feinmotorisches Geschick
  • Sorgfältiges Arbeiten, z. B. bei der Ermittlung der Sehstärke und der Arbeit in der Werkstatt
  • Gute Kommunikationsfähigkeiten für die Beratung der Kunden

 

Förderung der Umschulung zum/zur Augenoptiker/in durch die Agentur für Arbeit

Die Agentur für Arbeit fördert eine Umschulung zum/zur Augenoptikerin unter bestimmten Voraussetzungen. Dafür gehören folgende Sachverhalte, die mit einem Bildungsgutschein gefördert werden können:

  • Wenn eine bestehende Arbeitslosigkeit beendet werden kann
  • Wenn die drohende Arbeitslosigkeit vermieden werden kann
  • Wenn ein fehlender Berufsabschluss gemacht werden kann

 

Förderung der Umschulung zum/zur Augenoptiker/in durch die Berufsgenossenschaft oder die Rentenversicherung
Streben Sie eine Umschulung aufgrund eines Arbeitsunfalls an, besteht die Möglichkeit, dass Sie von der Berufsgenossenschaft unterstützt werden. Können Sie Ihren ursprünglichen Beruf aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr ausüben, springt in vielen Fällen die Rentenversicherung als Förderungspartner ein. Grundvoraussetzung ist eine mindestens 15-jährige Versicherungszeit.

 

Die Anbieter der Umschulung zum/zur Optiker/Optikerin

Die Umschulung bzw. Ausbildung zum/zur Augenoptiker/in bieten Ausbildungsberufe in Kombination mit den Berufsschulen an.

 

Alternativen: Quereinstieg, Weiterbildung und Fortbildung

Neben der klassischen Ausbildung gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten, sich im Bereich des Optikerwesens weiterzubilden und sich weitere Kompetenzen anzueignen.

 

Verwandte Bereiche der Umschulung als Fernstudium

Wer bereits die Ausbildung zum/zur Augenoptiker/in abgeschlossen hat, hat die Möglichkeit, sich noch weiter zu qualifizieren. Das ist zum Beispiel im berufsbegleitenden Studium für Augenoptikergesellen oder Augenoptikermeister an der FH Aachen möglich. Dort können Sie den Bachelor of Science in Augenoptik und Optometrie absolvieren. Für dieses fachspezifische Studium ist kein Abitur nötig. Eine abgeschlossene Gesellenprüfung oder die Meisterprüfung im Augenoptikerhandwerk berechtigt zur Aufnahme des Studiums. Zudem können Sie man an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und der ZVA-Akademie den Bachelor-Studiengang „Bachelor of Science Optometrie“ absolvieren.

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