Umschulung zum/zur Yogalehrer/in

Was ist der Inhalt des Berufs des/der  Yogalehrer/in nach seiner/ihrer Umschulung? Yoga, die Harmonisierung von Körper, Geist und Seele durch Dehnungs-, Atmungs-, Entspannungs- und Konzentrationsübungen, hat eine Jahrtausende alte Tradition. Die ganzheitlich-meditative Praxis ist in Indien seit der Urzeit bekannt und wird dort bis heute in den verschiedensten Formen praktiziert. In Deutschland ist Yoga seit den zwanziger Jahren präsent, eingeführt durch den Russen Boris Sacharow, der auf den Philosophen Krishnamurti traf, um Schüler des Yoga-Meisters Swami Sivananda zu werden. Außer dem gängigen Hatha Yoga gibt es verschiedenste Yoga-Traditionen, aus denen sich jede/r Yogaschüler/in die für ihn passende aussuchen kann wie:

  • spirituelles Sivananda Yoga
  • dynamisches Ashtanga Vinyasa Yoga
  • Iyengar Yoga (mit Hilfsmitteln)
  • energetisches Kundalini-Yoga
  • entspannendes Yin-Yoga und
  • Raja-(Meditations-)Yoga.

 

Yogalehrer/in zu werden, ist für Yogaschüler/innen ein Schritt auf dem Weg zu ihrer ganzheitlichen Entwicklung. Wen die Vermittlung der Yoga-Praxis ebenso anspricht wie ihre Ausübung mitsamt der körperlichen Übungen (Asanas), der Atemtechniken (Pranayamas), Meditations- und Konzentrationsübungen, für den/die kann die Umschulung zum/zur Yogalehrer/in eine Perspektive darstellen.

 

Die Zukunftsaussichten für Yogalehrer/innen

Der Yoga-Boom in Deutschland ist ungebrochen: Die Übungen, die das Prana (die Lebenskraft) harmonisieren, das Meridiansystem lüften, Muskulatur, Gelenke und Wirbelsäule kräftigen, werden in Yogaschulen ebenso angeboten wie in Fitness-Studios, Volkshochschulkursen und Online-Seminaren der Krankenkassen. 3,1 Mio. Deutsche praktizieren regelmäßig Yoga – beste Aussichten für alle, die zertifizierte Yogalehrer/innen werden möchten.

Auf in die Yoga-Selbständigkeit!
Die Yogalehrer-Ausbildung mündet für die meisten Absolvent/innen in der Selbstständigkeit. Sie eröffnet die Möglichkeit, Kurse, Coachings und Workhops anzubieten: Ob selbstständig oder als Honorarkraft in Studios, bei Sportvereinen oder Gesundheitszentren. Viele kombinieren auch mehrere Geschäftsmodelle.

 

Was verdienen Yogalehrer/innen nach der Umschulung?

Yogalehrer/innen verdienen, je nach Unterrichtsform (Einzel- oder Gruppenstunde), Qualifikation und Erfahrung, zwischen 25,– und 70,– Euro pro 90- bis 120-minütiger Unterrichtsstunde. Ihr Monatsverdienst liegt zwischen 2.350,– und 2.900,– Euro brutto, wobei die Einkünfte stark differieren. Yogalehrer in Kliniken und in eigener Praxis verdienen z. T. erheblich mehr als Kursleiter/innen in Fitness-Centern oder bei Volkshochschulen.

Festanstellungen sind selten, und wenn sie existieren, eher mager bezahlt – etwa in Form von Minijobs. Bewerber/innen, die zusätzlich eine Bandbreite anderer Fitness-Techniken beherrschen wie Aerobic, Feldenkrais, Pilates oder Zumba, sind breiter aufgestellt und dürfen auf eine bessere Bezahlung hoffen.

 

Welche Voraussetzungen benötigt man, um Yogalehrer/in zu werden?

Yogalehrer/in zu werden, ist ein Entschluss, der bei demjenigen, der Yoga praktiziert, zumeist allmählich heranreift. Wer die Yogastile kennt, hat sich bereits inmitten ihrer Traditionen und Techniken verortet und weiß genau, nach welcher Schule und mit welchen Schwerpunkten (Erwachsene, Frauen, Schwangere usw.) er/sie sein Wissen und seine Fertigkeiten vertiefen und vermitteln möchte.

Beste Voraussetzung, Yogalehrer/in zu werden, ist eine medizinische oder pädagogische Vorbildung. Andere Schüler/innen sind Ayurveda-Therapeut/innen, Heilpraktiker/innen, Sport- bzw. Gymnastiklehrer/innen oder gelangen durch die Physiotherapie zum Yoga.

Um selbstständig tätig zu werden, sollte man/frau bereit sein, sich die Grundlagen der kaufmännischen und steuerlichen Buchführung anzueignen. Yogalehrer/innen sind an sich Freiberufler/innen, mit Angestellten sind sie jedoch gewerbepflichtig.

 

Inhalte und Dauer der Umschulung zum Yogalehrer/ zur Yogalehrerin

Da die Berufsbezeichnung „Yogalehrer/in“ in Deutschland nicht geschützt ist, gibt es unterschiedlichste Zertifikate und Ausbildungswege. Wer eine hauptberufliche Tätigkeit anstrebt, sollte aufpassen, dass die Ausbildung der Krankenkassenzulassung gemäß ZZP (Zentrale Prüfstelle Prävention) entspricht. Diese berechtigt dazu, Yogakurse anzubieten, die bei den Kassen erstattungsfähig sind. Arbeitgeber/innen können die ZZP-zertifizierten Kurse außerdem als Gesundheitsangebot nach § 3 Nr. 34 EStG steuerfrei bezuschussen.

Weitere Kürzel der Zertifikatsausbildungen wie BDY, AYI und BUGY verweisen auf die Anerkennung durch einen der Yoga-Berufsverbände. Das Verzeichnis der deutschen Yoga-Verbände finden Sie unter https://rb.gy/y72rls.

Die zertifizierte Umschulung zum/zur Yogalehrer/in umfasst mindestens 500 Unterrichtseinheiten und dauert i.d. R. zwei Jahre (es werden auch kürzere Intensivschulungen angeboten). Ihre Ausbildungsstufe, gestaffelt nach Umfang, führen zu unterschiedlichen Kompetenzgraden, so bei der AYI-Ausbildung Hatha Yoga.

Ihre Inhalte sind:

  • Praxis und Technik (Yoga, Meditation und Pranayama)
  • Pädagogik
  • Unterrichtspraktika
  • Philosophie, Tradition und Ethik und
  • Alignment (Ausrichtung des Körpers).

 

Quereinsteiger/innen können sich Vorkenntnisse auf Nachweis anrechnen lassen. Ebenso sind nach Absprache individuelle Vertiefungen möglich.

ZZP-Zertifizierung
Um die ZZP-Zertifizierung zu erlangen, müssen Sie nach Abschluss des Kurses zusätzlich 200 Stunden Unterrichtspraxis als Yogalehrer/in vorweisen, es sei denn, Sie kommen aus einem medizinischen oder pädagogischen Grundberuf. Auskünfte dazu erteilt die ZZP.

 

Die Kosten der Yogalehrer-Ausbildung und ihre Fördermöglichkeiten

Zertifizierte Yogalehrer/innen-Ausbildungen kosten, je nach Anbieter, Dauer und Programm, zwischen 2.300,– und 4.600,– Euro, Preis nach oben offen (besonders bei Ashram-Ausbildungen mit Übernachtung und Verpflegung).

Die Anbieter zu testen und zu vergleichen, kann also nicht schaden. Einen Anhaltspunkt für realistische Gebührensätze bietet die Nachfrage, ob die Ausbildung förderungswürdig ist über den Bildungsgutschein oder die Weiterbildungsprämie (Antragsstellung bei der Arbeitsagentur).

 

Anbieter der Umschulung zum/zur Yogalehrer/in

Yogalehrer-Schulungen gibt es „wie Sand am Meer.“ Eine übersichtlich gegliederte Suchmaschine mit Augenmerk auf Zertifikatskurse finden Sie unter Finde dein Yoga.

Das 2013 von Yoga-Begeisterten gegründete Forum listet als einziges nichtkommerzielles Forum die Kurse sämtlicher deutscher Anbieter auf, unabhängig von ihrer Yoga-Richtung.

Einen inspirativen Wegweiser durch den Yoga-Ausbildungsdschungel finden Sie auch im Yoga-Blog „Fuck Lucky – Go Happy“.

Fortbildungsalternativen: Die Yogalehrer-Basisausbildung und Spezialisierungskurse

Wem die 2-jährige Ausbildung mit der Möglichkeit zur ZZP-Zertifizierung zu lang ist, der findet eine Vielzahl an Kurzausbildungen als Alternative.

Die Yogalehrer-Basisausbildungen dauern 200 Stunden. Hinzu kommen Kurzausbildungen mit Lehrgangszielen wie:

  • Entspannungskursleiter
  • Kinderyogalehrer
  • Meditationskursleiter
  • Online Trainer-Lizenz
  • Schwangerschaftsyoga
  • YogaHealing
  • Faszien-Yoga
  • Mantra Yoga

 

Die meisten der Kurzausbildungen sind als Fortbildungsmodule zu verstehen, die in ihrer Gesamtheit zum Unterrichten befähigen. Ebenso wie Sportstudios, Krankenkassen und Vereine überprüfen Yogaschulen genau, ob ein/e Bewerber/in persönlich und fachlich geeignet ist, professionelles Yogawissen zu vermitteln. Einen KUrzworkshop zu absolvieren, um mit Yogakursen schnelles Geld zu verdienen, ist also zwecklos.

Eine Alternative zur verkürzten Yogalehrer-Ausbildung sind die Fachfortbildungen

  • Yogatherapeut/in (für Yogalehrer/innen und Psychotherapeut/innen)
  • Yogacoach und
  • Yoga-Trainer (B-Lizenz).

 

Anerkannte Yoga-Fortbildungen mit dem BDP-Zertifikat des Berufsverbandes Deutscher Psycholog/innen bietet die Deutsche Psychologen Akademie.

 

Yogalehrer/in werden im Fernstudium

Kann man Yoga online studieren? In Corona-Zeiten ist dies tatsächlich möglich, zumal die Schüler/innen so gut wie alle aus der medizinisch-pädagogischen Praxis kommen bzw. Yoga-Erfahrung mitbringen. Online werden die verschiedensten Kurse und Zertifizierungen angeboten, zum Yoga-Trainer/ zur Yogalehrerin mit B-Lizenz über die 6-monatige Yogalehrer-Basisausbildung bis zur ZZP-Zertifikatsausbildung.

Anbieter sind:

 

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