Selbstverteidigung lernen per Wochenendkurs

Die Zeiten werden unsicherer, zwar nicht unbedingt objektiv, aber auf jeden Fall gefühlt. Immer mehr Menschen fühlen sich auf den Straßen nicht mehr sicher, fühlen sich bedroht. Die Gründe sind vielfältig, Angst können Menschen vor Terrorismus, Raub und Diebstahl, sexuellen Übergriffen oder Gewalttätigkeiten haben. Was sich geändert hat: Das Vertrauen in die Polizei, die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten, ist nicht mehr da. Deshalb greifen immer mehr Menschen zur Selbsthilfe. Manche Menschen besorgen sich den kleinen Waffenschein und eine Kleinkaliberwaffe.

Allerdings: Waffen sind aber aus verschiedenen Gründen problematisch. So können sie leicht zu einer Gefahr für ihren Eigentümer werden, denn Waffen, sind nur wirksam, wenn man an ihnen auch ausgebildet ist und Erfahrung im Umgang mit ihnen hat. Waffen können ihre Träger in einer falschen Sicherheit wiegen und damit zu unguten Verhaltensänderungen führen, zu Fahrlässigkeiten aus einem falschen Sicherheitsgefühl heraus. Nicht zuletzt kann man seine Waffe auch zu Hause vergessen und hat sie dann nicht dabei, wenn man in eine Situation kommt, in der man sie bräuchte.

Die wahrscheinlich bessere Alternative sind deshalb Selbstverteidigungskurse, in denen man lernt, sich ohne Waffen zu verteidigen. Nur ein Problem gibt es: Die meisten Kurse gehen über viele Wochen und erst nach endlos vielen Terminen hat man wirklich Wissen und Fähigkeiten erworben, die einem dabei helfen, sich selbst zu verteidigen. Für Leute, die voll im Berufsleben stehen und sonstige Verpflichtungen haben, ist es nicht ohne weiteres realisierbar, solch einen Kurs zu besuchen.
Praktisch wäre deshalb ein Selbstverteidigungskurs an einem Wochenende. Gibt es solche Wochenendkurse? Wer bietet so etwas an? Das wollen wir hier klären.

 

Was genau ist Selbstverteidigung?

Selbstverteidigung ist von Kampfsport oder Kampfkunst zu unterscheiden. Kampfsportler erlernen ihren Sport vorwiegend als Freizeitbeschäftigung, zum Spaß oder für sportliche Wettbewerbe. Die Fähigkeit, sich selbst zu schützen, ist allenfalls ein nützlicher Nebeneffekt. Wer in einen Kurs zur Selbstverteidigung geht, macht das nicht zum Spaß, sondern zum Selbstschutz, um sich im Ernstfall gegen Angreifer verteidigen zu können.

 

Persönliche Ziele und Chancen durch einen Selbstverteidigungskurs

Primäres Ziel eines Selbstverteidigungskurses ist, sicher wieder sicher zu fühlen, Selbstbewusstsein aufzubauen und sich dadurch auch wieder sicher in der Öffentlichkeit und auf den Straßen zu bewegen. Gerade wer schon einmal Opfer von Gewalt war oder sich bedroht fühlt, der traut sich nicht mehr vor seine Haustüre. Selbstverteidigungskurse können hier helfen, die Einstellung zu ändern, die Angst zu überwinden. Wer dann mit mehr Selbstbewusstsein auftritt, ist schon automatisch nicht mehr im Opferschema, suchen sich die meisten Gewalttäter und Kriminellen doch leichte Opfer, von denen sie keine Gegenwehr erwarten.

 

Inhalte und Zielgruppe eines Wochenendseminars Selbstverteidigung

Die Zielgruppe von Selbstverteidigungskursen ist damit klar umrissen: Es kann im Prinzip jeder Jugendliche oder Erwachsene sein, der sich sicher fühlen und selbstbewusst draußen bewegen möchte. Sogar für Kinder gibt es eigene Selbstverteidigungskurse.
Ob nun für Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder gemischte Gruppen, normalerweise gibt es im Wochenendkurs zunächst einen theoretischen Teil. Hier geht es darum, potenzielle Gewaltsituationen mittels Kommunikation zu deeskalieren, gewaltfrei zu kommunizieren und Gefahrensituationen einzuschätzen. Bereits hier wird in Rollenspielen auch gleich die Praxis geübt. Anschließend folgen Übungen, wie man sich gegen Übergriffe wehrt, seine pychischen und physischen Stärken nutzt, auch und gerade mittels der Körpersprache und der selbstbewussten Selbstbehauptung.

Ganz klar muss sein: Selbstverteidigung ist immer zunächst Gewaltvermeidung, wer wegrennen kann, kann die Konfrontation vermeiden. Die Abwehr eines Gegners mit Gewalt sollte die absolut letzte Option sein. Erst am Ende stehen deshalb dann die praktischen Kampfübungen, die zumeist auf Jiu Jitsu, Wing Tsun, Kung Fu oder Krav Maga basieren.

 

Kosten eines wochenendkurses

In vielen Städten bieten Polizei, Volkshochschulen oder sonstige Bildungsträger Crashkurse in Selbstverteidigung an. Bei öffentlichen Trägern sind die Kurse oft kostenlos oder kosten einen symbolischen Preis von höchstens EUR 20. Kommerzielle Anbieter verlangen ab EUR 45 aufwärts für einen Tag oder rund EUR 70 für ein Wochenende.

 

Wie können Sie sich auf einen Selbstverteidigungskurs am Wochenende vorbereiten?

Letzten Endes können Sie sich psychologisch bereits vorbereiten, indem Sie sich Ihres eigenen Auftretens und Ihrer Körpersprache bewusst sind und diese entsprechend einsetzen. Dazu können Sie sich fragen: Bewege ich mich selbstbewusst oder wirke ich nach außen hin wie ein lohnendes Ziel, das sich nicht wehren kann?

Grundsätzlich nutzt außerdem immer eine zumindest grundlegende körperliche Fitness, denn wer fit und schnell ist, kann einem Angreifer weglaufen oder sich im äußersten Falle besser wehren. Das heißt nicht, dass Sie Marathonläufer oder Gewichtheber sein müssen, aber Sie sollten einigermaßen fit sein.

 

Anbieter von Kursen in Selbstverteidigung

Die erste Empfehlung ist, zur örtlichen Polizei, Volkshochschule oder örtlichen Kampfsportvereinen Kontakt aufzunehmen, speziell Wing Tsun, Krav Maga oder Kung Fu. Diese bieten oft Kurse an, welche hier nicht aufgelistet werden können, weil dies einfach den Rahmen sprengen würde.

Dazu dann hier noch einige weitere Anbieter als Beispiele:

 

Wing Tsun (EWTO):

Viele Wing Tsun Schulen bieten Crashkurse in Selbstverteidigung am Wochenende an, für Frauen und Männer oder nur für Frauen. Hier je ein Beispiel aus München und aus Plauen.

Jochen Schweizer:

Der Anbieter von Abenteuern und Events, Jochen Schweizer, vermittelt Crashkurse in Selbstverteidigung an insgesamt 19 Orten bundesweit, die Preise liegen bei etwa EUR 70.

Mark Bottke:

Im süddeutschen Raum beheimatet ist der Verteidigungsexperte Mark Bottke, der in Zusammenarbeit mit vielen Städten und auch mit der Polizei Kurse anbietet. Kontaktieren Sie ihn, um festzustellen, ob Wochenendekurse in Ihrer Nähe stattfinden.

Get Ready 2 Defend:

In Nordbayern sitzt dieser Anbieter, der sich vorwiegend auf Krav Maga stützt. Hier gibt es weitere Infos.

Frauen in Bewegung:

Der Anbieter „Frauen in Bewegung“ im Rhein-Main-Gebiet bietet Crashkurse ab EUR 40 speziell für Frauen.

 

Fazit

Wenn Sie ernsthaft suchen, werden Sie auf jeden Fall einen Anbieter für Selbstverteidigungskurse an einem Wochenende finden. Jetzt müssen Sie sich nur noch aufraffen und sich anmelden. Ihre Selbstbewusstsein und Ihr Sicherheitsgefühlt werden es Ihnen in der Zukunft danken, diesen Schritt getan zu haben! Und wenn Sie es damit schaffen, Ihre Ängste zurückzudrängen, wird sich Ihr ganzes Leben zum Positiven verändern!