Wohnbereichsleiter sind in verschiedenen Pflegeeinrichtungen generell für die Führung des gesamten Pflegepersonals zuständig. Dies bedeutet konkret, dass diese Weiterbildung dazu qualifiziert, eine stationäre oder auch ambulante Pflegeeinrichtung zu leiten.
Die offizielle Bezeichnung für Wohnbereichsleiter lautet „Verantwortliche Fachkraft nach § 71 SGB XI, Wohnbereichsleitung, Stationsleitung“, wobei sie im alltäglichen Sprachgebrauch auch oft einfach als Stationsleiter betitelt werden. Die Wohnbereichsleiter tragen eine große Verantwortung und müssen neben betriebswirtschaftlichen, strukturellen und organisatorischen Kenntnissen auch soziale Führungsqualifikationen vorweisen können. So koordinieren sie beispielsweise die pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen und sind sowohl Ansprechpartner für die Pflegemitarbeiter als auch für Angehörige.
Dabei sind Wohnbereichsleiter in Kliniken oder Heimen oftmals auch für die Koordination von verschiedenen Stationen bzw. Wohnbereichen zuständig. Die Inhalte der Weiterbildung zur Wohnbereichsleiterin unterliegen landesrechtlichen Regelungen.
Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung zum/ zur Wohnbereichsleiter/in an?
Diese Weiterbildung richtet sich an Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung aus folgenden Bereichen:
- Altenpflegebereich
- Heilerziehungsbereich
- Kinderpflegebereich
- Krankenpflegebereich
Alternativ auch an Personen mit einem Studium aus dem Bereich der Pflege.
Aufbau und Inhalt der Weiterbildung
Die Kurse sind bei den einzelnen Anbietern unterschiedlich aufgebaut und diese Weiterbildung kann sowohl in Teilzeit berufsbegleitend als auch in Vollzeit absolviert werden. Dabei erlangen die Teilnehmer unter anderem Qualifikationen aus den Bereichen Ökonomie und Organisation, wobei auch das Bewältigen von Führungsaufgaben eine zentrale Rolle spielt. Da die Wohnbereichsleitung heutzutage mitverantwortlich für die Zielverwirklichung und auch die Gestaltung der Strukturen in einer Einrichtung, ist auch das Erlernen von Managementkenntnissen unabdingbar.
Ganz konkret stellt das Erlangen von Kenntnissen rund um den Bereich „Führen von Mitarbeitern“ einen Schwerpunkt der Weiterbildung dar, was beispielsweise Themen wie Gesprächsführung, Mitarbeiterführung und Personalbedarfsermittlung beinhaltet. Der Bereich Allgemeines Qualitätsmanagement umfasst zum Beispiel Erläuterungen zu verschiedenen Qualitätsmanagementsystemen, sowie zum Beschwerde- und Risikomanagement. Auch Kenntnisse aus dem Gebiet der Organisation der Pflege und Sicherung der Qualität werden in dieser Weiterbildung oftmals vermittelt, wobei Qualitätsanforderungen, Dienstplangestaltung und Pflegedokumentation eine zentrale Rolle spielen. Nach erfolgreicher Teilnahme an dieser Weiterbildung sind Absolventen in der Lage selbstständig eine Station zu leiten mit allen Aufgaben, die diese Tätigkeit umfasst.
Berufliche Möglichkeiten Wohnbereichsleiter/Stationsleiter nach einer Weiterbildung zum/ zur Wohnbereichsleiter/in
Die beruflichen Einsatzmöglichkeiten sind abhängig von der Grundausbildung. So arbeiten Wohnbereichsleiter als Stationsleiter in Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen des Sozial- oder Gesundheitswesen im Bereich der Kranken- Alten oder Kinderkrankenpflege. Alternativ können Personen mit dieser Weiterbildung auch selbstständig mit einem eigenen Pflegedienst tätig sein.
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
- AUDITORIUM südwestfalen – Fachinstitut für Weiterbildung i.d. Alten- und Krankenpflege: Wohnbereichsleiter/in in Augsburg, Darmstadt, Dortmund, Eisenach, Essen, Fulda, Fürth, Gießen, Hamburg, Hannover, Kassel, Koblenz, Köln, Mannheim, München, Münster, Siegen und Trier – zur Webseite
- Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V.: Wohnbereichsleitung – Verantwortliche Pflegefachkraft nach § 71 SGB XI in Aschaffenburg, Augsburg, Fürth, Marktl und München – zur Webseite
- Evangelische PflegeAkademie Personalentwicklung Fort- & Weiterbildung: Fachkraft Wohnbereichsleitung, Stationsleitung in München – zur Webseite
Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten per Fernstudium
An der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft besteht die Möglichkeit im Rahmen eines Fernstudiums den Bachelor „Pflegemanagement“ zu studieren. Dieses Studium qualifiziert zur leitenden Pflegekraft und behandelt Themen aus der Pflegewissenschaft und der Gesundheitsökonomie und bildetet ihre Teilnehmer darin aus sowohl methodisch als auch sozial Managementaufgaben in Pflegeeinrichtungen übernehmen zu können. Das Fernstudium dauert 36 bzw. 48 Monate und richtet sich speziell an Personen mit Berufspraxis in der Pflege.
Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena bietet ein Fernstudium mit dem Titel „Pflege/Pflegeleitung“ an, dass mit dem Bachelor of Arts abschließt. Dieses Fernstudium dauert insgesamt sieben Semester, wobei die ersten beiden Semester aufgrund der pflegerischen Ausbildung angerechnet werden und somit das Fernstudium im 3. Semester beginnt. Dieses Fernstudium richtet sich an Personen, die eine dreijährige Ausbildung in einem Pflegeberuf besitzen und qualifiziert zu leitenden Tätigkeiten im Bereich der Pflege. Thematisch behandeln die Studierenden Themen aus der Theorie der Pflege, Pflege im Gesundheitssystem, klinische Führungsaufgaben sowie der Pflegeforschung.
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