Die Versorgung von Wunden bedarf – gerade dann, wenn es sich um einen komplexen Fall, um eine Person mit Vorerkrankungen oder um einen Menschen wiederkehrenden Wundproblematiken handelt – einem hohen Maß an Fachkompetenz. Aufgrund dieser Auffassung, die viele Experten teilen, wurden berufliche Weiterbildungen für unterschiedliche Berufsgruppen entwickelt, die sich mit dem Thema Wundversorgung befassen.
Eine davon ist die zum sogenannten Wundexperten beziehungsweise zur Wundexpertin. Daneben kennzeichnen auch die Bezeichnungen „Wundtherapeut“ oder „Pflegetherapeut für Wunden“ diejenigen Fachleute, die sich mit der Wundversorgung bestens auskennen. Es gibt in Deutschland unterschiedliche Anbieter, die Fortbildungen und Weiterbildungen im Bereich des Wundmanagementbereichs anbieten und die entsprechende Weiterbildungszertifikate verleihen können.
Die Qualifikationen Wundexperte (ICW), Pflegetherapeut Wunde (ICW) werden beispielsweise von der Initiative für chronische Wunden angeboten und von dieser Initiative auch geprüft. Die Lernenden erhalten im Zuge der Weiterbildung viele Kenntnisse zum Versorgen einer Wunde und erfahren auch mehr über mögliche Therapeutika, die die Wundheilung fördern können.
Für welche Berufe bietet sich eine Weiterbildung zum Wundexperten an?
Je nach Weiterbildungsvariante können unterschiedliche Berufsgruppen für die Teilnahme geeignet sein. Es empfiehlt sich, dass die Teilnehmer an der Weiterbildungsveranstaltung bereits erste berufliche Erfahrungen im Wunderversorgungsbereich haben.
- Arzthelfer/innen
- Medizinische Fachangestellte
- Ärztinnen und Ärzte
- Podologinnen / Podologen
- Pflegefachkräfte aus dem ambulanten Bereich
- Pflegefachkräfte aus dem stationären Bereich
- Gesundheits- und Krankenpfleger
- Fachkräfte und Akademiker aus dem Medizin- und Pflegebereich
- Personen, die bereits den Titel „Wundexperte ICW“ erlangt haben, ihre Kenntnisse und den Titel aber nun auffrischen müssen. Hintergrund: Der Titel wird jeweils nur für fünf Jahre vergeben.
Wie ist diese Weiterbildung aufgebaut und was wird gelehrt?
Die Weiterbildung zum Wundexperten kann je nach Anbieter unterschiedliche Themen und praktische Übungen beinhalten. Die Lerninhalte hängen unter anderem von den Vorgaben der Institution ab, die das Zertifikat nach der Weiterbildung ausstellt. Ziel ist es, dass die Absolventen der Weiterbildung eine hochwertige Versorgung von Wunden gewährleisten können.
Sie befassen sich dazu unter anderem mit Fragen der Hygiene und des Wundmanagements, mit dem Verbandswechsel und den geeigneten Verbandsmaterialien, mit der Haut und der Entstehung von Wunden sowie mit der Therapie von bestimmten Wundtypen – zum Beispiel mit der sogenannten Kompressionstherapie. Darüber hinaus sind auch Möglichkeiten der Prophylaxe von Wunden oft ein wichtiges Thema innerhalb der Weiterbildung. Die angehenden Profis in Sachen Wundversorgung befasse sich in einigen Kursen auch mit rechtlichen Fragen, die mit dem Thema Wundversorgung verbunden sind.
Berufliche Möglichkeiten für Pflegekräfte nach einer Weiterbildung zum Wundexperten
Die optimale Wundversorgung ist für das Gelingen vieler Therapie von großer Bedeutung. Wenn eine Wunde schnell und geplant heilt, ist dies nicht nur für die Patienten hilfreich, sondern unterstützt auch den Arzt oder andere Behandler bei ihrer Tätigkeit. Sowohl bei ambulanten Pflegediensten als auch in stationären Einrichtungen wie zum Beispiel in Krankenhäusern oder in Pflegeheimen sind die Wundexperten daher gefragte Personen.
Gerade bei der Pflege von Personen, die für eine lange Zeit bettlägerig sind, ist das Wundmanagement wichtig für die Lebensqualität. Viele Arbeitgeber haben diese umfassende Bedeutung der Wundexperten erkannt und stellen mit Vorliebe Personen ein, die über diese oder ähnliche Weiterbildungen verfügen. Eine passende Weiterbildung kann den Jobwechseln erleichtern und gegebenenfalls auch für Aufstiegschancen im bisherigen Unternehmen sorgen.
Diese Weiterbildung wird beispielsweise angeboten von:
- bfz Augsburg Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft gGmbH: Wundexperte ICW – Re-Zertifizierung nach der „Initiative Chronische Wunden“ (TÜV Rheinland PersCert)
- Kreisvolkshochschule Aurich: Fachkraft für Wundbehandlung – Wundexperte/-expertin (ICW)
- Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe Nordhessen: Wundexperte ICW e.V. persCert TÜV (Basisseminar) in Bad Wildungen
- Campus Berufsbildung e.V.: Basisseminar Wundexperte (ICW) in Berlin
- Katharina Kasper Akademie: Wundexpertin/Wundexperte ICW e.V. in Dernbach
- Diakonisches Institut für Soziale Berufe: Wundexperte/Wundexpertin ICW (Basisseminar) in Dornstadt
Verwandte Weiterbildungsmöglichkeiten als Fernstudium
Auch wenn die Versorgung und Therapie von Wunden eine sehr praxisbezogene Herausforderung ist, gibt es auch in diesem Bereich Fernkurse. Diese sind besonders flexibel zu absolvieren, denn die Lernenden können sich ihre Zeit frei einteilen.
Die Prüfungen müssen allerdings in der Regel an einem der Standorte des Anbieters abgelegt werden. Für Personen, die sich für eine Weiterbildung im Bereich Wundmanagement interessieren, bietet sich unter anderem der Basis-Fernkurs „Wundtherapeut“ an, der von cekib, dem Centrum für Kommunikation, Information und Bildung in Nürnberg angeboten wird.
Der Kurs ist für Personen geeignet, die mindestens sechs Monate Erfahrung im Gesundheitswesen haben und die entweder über eine abgeschlossene Berufsausbildung im pflegerischen oder einem ähnlichen Bereich oder über ein abgeschlossenes Studium (zum Beispiel Medizin) verfügen. Wer teilnehmen möchte, muss außerdem über einen geeigneten Internetanschluss verfügen, da das E-Learning einen Großteil des Kurses ausmacht.
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