Weiterbildungen kommen in vielen verschiedenen Gewändern daher. So sind Praktika, Schulungen, Lehrgänge oder die Meisterschule, Fortbildungen und Kongresse zu Weiterbildungen zu zählen, ebenso aber auch ein Zweitstudium, ein Aufbaustudium oder eine Promotion.
Unter Umständen kann sogar ein Masterstudiengang als Weiterbildung gezählt werden, wenn Sie zum Beispiel nach dem Bachelorabschluss ein paar Jahre lang berufstätig waren. Das Referendariat der Juristen nach dem ersten Staatsexamen und das Praktische Jahr der Mediziner sind ebenfalls in die Kategorie der Weiterbildungen einzugruppieren, dazu Sprach- und Studienreisen, Sprachkurse oder Rhetorikkurse zum Beispiel für Verkäufer oder Politiker.
Weiterbildung: eine Investition in die Zukunft
Allen Weiterbildungen ist jedoch das Eine gemeinsam: Sie sind zeitliche und oft auch finanzielle Investitionen, die sich erst künftig in einem besseren Job oder einem höheren Lebensstandard niederschlagen werden. Zunächst ist der Aufwand erheblich und andere Bereiche Ihres Lebens werden zurückstecken müssen.
Aktivitäten, die leiden werden, können zum Beispiel Hobbys sein, aber auch das gemeinsame Leben mit der Familie, Treffen mit Freunden und ganz allgemein das Privatleben. Wer an vielen Abenden und jedes Wochenende lernen oder Arbeiten schreiben muss, hat keine Zeit für andere Dinge. Dazu gibt es oft auch Unterrichtsinhalte mit Anwesenheitspflicht, so dass Sie Ihre Freizeit nicht im Garten, auf dem Fussballplatz oder im Café verbringen, sondern in stickigen Lehrsälen oder Konferenzräumen.
Dies soll keine Abschreckung sein, Sie sollten sich lediglich bewusst sein, was Sie erwartet, wenn Sie eine Weiterbildung beginnen, vor allem wenn es sich um ein zeitlich längerfristiges und umfangreiches Projekt handelt wie ein Studium neben dem normalen Beruf, den Sie ja weiterhin ausüben.
Ideal für das berufsbegleitende Studium: das Fernstudium
Beim Fernstudium müssen Sie nur an wenigen Lehrveranstaltungen teilnehmen und deshalb keine weit entfernte Universität oder Fachhochschule aufsuchen, deren Veranstaltungen ohnehin zu Zeiten stattfinden, die für Berufstätige unrealistisch sind. Stattdessen büffeln Sie in den eigenen vier Wänden. Das Angebot an Fernstudiengängen reicht von kurzen Lehrgängen bis hin zu kompletten Studiengängen mit staatlich anerkannten oder universitären Abschlüssen, wie Staatsexamen, Bachelor oder Master.
Sie studieren von zuhause aus zeitlich flexibel und müssen nur selten vor Ort sein. Lediglich für vereinzelte Blockveranstaltungen und natürlich für Prüfungen müssen Sie die Uni besuchen, oft auch Partnerlehrzentren in Ihrer Nähe. Betreut werden Sie über das Internet, auch zu Ihren Kommilitonen können Sie den Kontakt halten, denn es gibt immer Plattformen wie einen „virtuellen Campus“, auf denen Sie sich austauschen können. Viele Lehrmaterialien und Skripte stehen hier online zum Download bereit, Dozenten und Professoren helfen Ihnen bei offenen Fragen.
Doch wie ein normales Vollzeitstudium an der Uni ist auch ein Fernstudium nicht das Allheilmittel. Der Stoff muss trotzdem gelernt werden und wird selbstverständlich auch abgeprüft. Zwar müssen Sie keine Uni besuchen, der große Zeitaufwand eines Studiums bleibt Ihnen trotzdem. Sie müssen also motiviert an Ihre Weiterbildung herangehen, mit sehr viele Initiative und Eigenverantwortung und auch mit einem gerüttelten Maß an Organisationstalent.
Weiterbildung, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach und mag manchmal der Quadratur des Kreises gleichen. Doch wenn Sie einmal verzweifelt sind, dann denken Sie immer an Ihr Fernziel, Ihre neue Qualifikation und die Chancen, die sich Ihnen damit bieten. Auf Dauer wird sich die Plackerei für Sie auszahlen!
Flexibel und selbstständig zum Erfolg!
Einen großen Vorteil hat die Weiterbildung per Fernstudium: Nur Sie selbst entscheiden, wann und wo Sie lernen, wie oft und wie lange Sie über Ihren Büchern sitzen und Ihren Stoff wiederholen. Sie sind also frei, sich Ihr Semester einzuteilen. Verteilen Sie die Belastung am besten gleichmäßig über alle Monate des Semesters und gönnen Sie sich zugleich noch genügend Zeit für Familie, Freunde und Erholung. Bei zu viel Stress drohen der Burnout und echte Gesundheitsschäden, lassen Sie es dazu nicht kommen, indem Sie gut planen.
Gute Organisation ist Trumpf
Eine gute Hilfe bei Ihrer Planung ist Übersichtlichkeit. Tragen Sie sich alle wichtigen Termine wie Prüfungen, Seminare, Abschlussarbeiten oder Projekte in einen Jahresplaner ein, den am besten auch Ihre Familie jederzeit einsehen kann. Das schafft Struktur in der schier unüberschaubaren Aufgabe eines ganzen Studiums. Und jeden kleinen Meilenstein, den Sie erfolgreich gemeistert haben, können Sie abhaken. So haben Sie öfters mal ein Erfolgserlebnis, das motiviert zum Durchhalten! Wenn Sie klar erfasst haben, was Sie erwartet, dann können Sie schon einmal deutlich entspannter zuwege gehen.
Ihre Weiterbildung und der Haushalt
Ihr Plan zeigt Ihnen dann auch klar, wie hoch der Zeitaufwand Ihrer Weiterbildung in der nächsten Zeit sein wird. Sie können abschätzen, wieviele Stunden Sie pro Woche veranschlagen müssen, wieviele Abende und Wochenenden Sie das kosten wird. Darüber sollten Sie mit Ihrem Partner und Ihrer Familie offen darüber reden und gemeinsam überlegen, ob der Zeitaufwand in Ihr tägliches Leben zu integrieren ist. Und wenn nicht, was Sie ändern können? Lassen sich häusliche Pflichten zum Beispiel verschieben, können also Ihr Partner oder Ihre Kinder mehr davon übernehmen? Können Sie Hilfe von der Verwandtschaft erwarten, den Eltern oder Schwiegereltern? Oder lässt sich alternativ vielleicht eine Putzhilfe finanzieren?
Gehen Sie gemeinsam alle Optionen durch und suchen Sie konstruktiv nach Lösungen. Je mehr Sie Ihren Partner und Ihre Familie dabei einbeziehen, umso eher werden diese auch auf Ihrer Seite sein und Sie unterstützen, auch wenn es vorübergehende zeitliche Opfer erfordert.
Ihre Weiterbildung und die Arbeitsstelle
Holen Sie nicht zuletzt auch Ihren Chef an Bord. Wenn er weiß, dass Sie sich weiterbilden und dass auch die Firma davon profitieren wird, wird er Ihnen in Hinsicht auf flexible Arbeitszeiten sicherlich entgegenkommen. Wenn alle Stricke reißen, können Sie vielleicht sogar überlegen, vorübergehend Ihre Arbeitszeit – und Ihr Gehalt – zu reduzieren. Wenn Sie Ihr Anliegen geschickt vortragen und Ihrem Chef zeigen, dass Sie einen Kompromiss zwischen den Interessen der Firma und Ihrer Weiterbildung finden wollen, dann schenkt er Ihnen sicher ein offenes Ohr!
Fazit
Eine aufwändige Weiterbildung neben dem Vollzeitjob gleicht oft der Quadratur des Kreises, aber je besser Sie sich organisieren und je mehr Sie Familie, soziales Umfeld und Arbeitsstelle einbeziehen, umso besser kann Ihnen das gelingen!