29. März 2024

Weiterbildung ohne vorherige Ausbildung

weiterbildung ohne vorherige ausbildung

Die Weiterbildung kann die Karriere erheblich fördern und auf diese Weise die Verdienstmöglichkeiten verbessern. Der Begriff Weiterbildung impliziert jedoch bereits, dass diese Lehrgänge auf einer Grundausbildung beruhen. In der Regel verfügen die Teilnehmer an derartigen Kursen bereits über eine anerkannte Berufsausbildung oder sogar über ein Studium.

Es gibt jedoch auch viele Personen, die über keine Erstausbildung verfügen. In diesem Fall hat die Weiterbildung den Zweck, grundlegende Qualifikationen zu vermitteln. Viele Menschen, die sich in dieser Situation befinden, stellen sich jedoch die Frage, ob es überhaupt möglich ist, an einer Weiterbildungsmaßnahme ohne vorherige Berufsausbildung teilzunehmen. Die Antwort auf diese Frage ist nicht immer gleich. Sie hängt in erster Linie davon ab, welches Bildungsziel die betroffenen Personen anstreben. Zum anderen spielen die persönlichen Voraussetzungen eine wichtige Rolle. Der folgende Artikel stellt vor, unter welchen Bedingungen eine Weiterbildung ohne vorherige Ausbildung möglich ist und was Sie dabei beachten sollten.

 

Die Weiterbildungslehrgänge sorgfältig auswählen

Wenn Sie eine Weiterbildung ohne vorherige Berufsausbildung anstreben, besteht ein wichtiger Punkt darin, den entsprechenden Lehrgang mit viel Sorgfalt auszuwählen. Dies ist erforderlich, da nicht alle Kurse eine Teilnahme ohne vorherige Berufsausbildung ermöglichen. Eine sehr beliebte Form der Weiterbildung besteht beispielsweise darin, einen Lehrgang zu besuchen, der Sie auf die Meisterprüfung vorbereitet. Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist es dafür jedoch erforderlich, dass Sie bereits über eine Ausbildung im entsprechenden Berufsfeld verfügen. Eine Weiterbildung ohne vorherige Ausbildung ist daher in diesem Fall nicht möglich.

Das Gleiche gilt für spezifische Lehrgänge, die sich an eine ganz spezielle Berufsgruppe wenden. Hier gibt es zwar keine allgemeine Prüfungsordnung, die eine vorherige Ausbildung vorschreibt, doch nehmen viele Bildungseinrichtung für diese Kurse nur Teilnehmer auf, die eine entsprechende Qualifikation nachweisen können. Es gibt jedoch auch viele Lehrgänge, bei denen keine entsprechenden Vorkenntnisse erforderlich sind. In diesen Fällen können Sie problemlos teilnehmen.

In manchen Fällen ist es sogar möglich, im Rahmen der Weiterbildung ein Hochschulstudium zu absolvieren. Auch hierfür ist – von wenigen Ausnahmen abgesehen – keine Berufsausbildung erforderlich. Allerdings müssen Sie beachten, dass zu diesem Zweck in der Regel mindestens die Fachhochschulreife erforderlich ist.

 

Die Finanzierung der Weiterbildung

Wie der vorherige Abschnitt gezeigt hat, gibt es vielfältige Weiterbildungslehrgänge, die eine Teilnahme auch ohne vorherige Berufsausbildung ermöglichen. Ein weitaus größeres Problem stellt es hingegen dar, eine Finanzierung für die Weiterbildung zu erhalten. Viele Kurse sind recht teuer, sodass die Kosten eine erhebliche Belastung darstellen. Es kommt hinzu, dass viele Lehrgänge in Vollzeit stattfinden und teilweise mehrere Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen.

Wenn Sie Ihre Berufstätigkeit für die Weiterbildung unterbrechen müssen, haben Sie kein Einkommen mehr. Dies kann ebenfalls zu erheblichen finanziellen Problemen führen. Daher ist es wichtig, Zuschüsse für die Finanzierung zu beantragen. Wenn Sie jedoch über keine Berufsausbildung verfügen, können Sie nicht an allen Programmen teilnehmen. Das Meister-BAföG beispielsweise, das eine der beliebtesten Finanzierungsmöglichkeiten für die Weiterbildung darstellt, steht nur Bewerbern mit abgeschlossener Ausbildung offen. Eine Alternative, die Sie auch ohne Ausbildung in Anspruch nehmen können, ist die Bildungsprämie. Allerdings bietet diese nur einen relativ geringen Zuschuss zu den Lehrgangskosten.

Eine gute Möglichkeit stellt es hingegen dar, BAföG zu beantragen. Diese Förderung ermöglicht es nicht nur, eine Hochschule zu besuchen, sondern auch eine Fachschule, eine Berufsfachschule oder eine Schule des Zweiten Bildungswegs. Für Menschen ohne Berufsausbildung stellt dies eine sehr gute Möglichkeit dar, um die Weiterbildung zu finanzieren. So ist es möglich, eine vollwertige Ausbildung oder sogar einen Studienabschluss zu erhalten. Voraussetzung ist es jedoch, dass Sie zu Beginn der Weiterbildungsmaßnahme jünger als 30 Jahre sind. Sollten Sie bereits älter sein, können Sie die Initiative „Erstausbildung junger Erwachsener“ der Bundesagentur für Arbeit nutzen. Diese richtet sich an Personen ab einem Alter von 25 Jahren, die über keine Berufsausbildung verfügen. Sie steht sowohl Menschen, die nicht erwerbstätig sind, als auch gering qualifizierten Arbeitnehmern offen.

 

Eine berufsbegleitende Weiterbildung als Alternative

Zwar gibt es zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen, die auch Personen ohne Berufsausbildung in Anspruch nehmen können, doch ist es dabei oftmals erforderlich, den bisherigen Beruf aufzugeben. Dies bringt fast immer eine Reduzierung des Einkommens mit sich und außerdem stellt es stets ein gewisses Risiko dar, da eine Wiedereinstellung nach Ende der Weiterbildung nicht garantiert ist. Aus diesem Grund ist oftmals ein berufsbegleitender Lehrgang sinnvoll. So erhalten Sie weiterhin Ihr volles Einkommen, sodass die Finanzierung der Weiterbildung recht problemlos ist.

Dennoch können Sie Ihre Karrierechancen auf diese Weise deutlich verbessern. Es gibt viele Abendschulen, die Weiterbildungskurse anbieten. Besonders praktisch ist es, ein Fernstudium zu absolvieren. So sind Sie vollkommen unabhängig in Ihrer Zeitplanung, sodass Sie Ihr Bildungsziel besonders einfach erreichen können.