Umschulung zum/ zur Erziehungshelfer/in

Erziehungshelfer/innen unterstützen nach ihrer Umschulung Pädagogen und Pädagoginnen sowie Fachkräfte dieses Bereichs bei der Erziehung von Kindern im Alter bis 14 Jahren. Die Arbeitsorte der Erziehungshelfer/innen sind vorwiegend Kindergärten, Kindertagesstätten oder Kinderhorte. Im Vordergrund steht bei dieser Tätigkeit die Arbeit mit Kindern in Form von Spielen, Basteln, Malen und Singen. Darüber hinaus begleiten die Erziehungshelfer/innen Pädagogen und Kinder bei Ausflügen und anderen Aktivitäten.

 

Welche Zukunftsperspektiven gibt es als Erziehungshelfer/in?

Aufgrund der Tatsache, dass Kinder im ersten Lebensjahr einen Anspruch auf eine Betreuung in einer Kindertagesstätte haben, stehen die Zukunftsaussichten für diese Berufsgruppe derzeit recht gut. Zudem werden immer mehr Kinderbetreuungsplätze erforderlich. Der Grund dafür liegt in den veränderten beruflichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Schon jetzt ist die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen in Deutschland so hoch, dass es immer wieder zu personellen Engpässen kommt. Aus diesem Grund ist eine Umschulung zum/zur Erziehungshelfer/in durchaus sinnvoll.

 

Inhalte und Dauer der Umschulung

Das Berufsbild des Erziehungshelfers oder des Erziehers ist in den einzelnen Bundesländern sehr verschieden geregelt. Eine einheitliche Ausbildung gibt es nicht. Vielfach hängt der Einstieg in diesen Beruf von den bisher erworbenen fachlichen Qualitäten und Kenntnissen ab. Allerdings werden Ausbildungen im Rahmen einer Umschulung angeboten. Als Mindestvoraussetzung für eine derartige Weiterbildung ist jedenfalls ein Hauptschulabschluss oder die Berufsreife notwendig.

Die Inhalte der Umschulung orientieren sich am Umfang der Weiterbildung. Eine derartige Weiterbildungsmaßnahme dauert in der Regel zwischen ein und zwei Jahre. Erlernt werden in dieser Umschulung in erster Linie:

  • Sozialpädagogische Fachbegriffe
  • EDV für den pädagogischen Bereich
  • Sozialpädagogik und deren Theorien
  • Gesundheit und Ökologie
  • Rechtsgrundlagen

 

Daneben werden vor allem sozialpädagogische Grundkenntnisse vermittelt. Diese setzen sich aus folgenden Bereichen zusammen:

  • Didaktisch-methodische Übungen
  • Spielerziehung
  • Bewegungserziehung und Gesundheitslehre
  • Werken und Gestalten

 

Für wen ist diese Umschulung geeignet?

Eine Voraussetzung für die Ergreifung dieses Berufs bildet in erster Linie die Liebe zum Umgang mit Kindern. Zudem sollten Erziehungshelfer/innen sehr kommunikativ und kreativ sein. Aufmerksamkeit und eine gute Beobachtungsgabe sind ebenfalls notwendig. Dazu kommen noch Softskills wie Empathie, Teamfähigkeit und Kritikfähigkeit.

Als Erziehungshelfer/innen eignen sich vor allem Personen, die bereits in einem sozialpädagogischen Bereich tätig waren oder die aufgrund ihrer bisherigen Ausbildung sozialpädagogische Kenntnisse erworben haben. Dazu gehören beispielsweise Absolventen von sozialpädagogischen Schulen oder Mitarbeiter/innen von Jugendheimen und Kinderschutzeinrichtungen. Das Umschulungsangebot richtet sich jedoch vorwiegend an Personen, die eine entsprechende Berufsschule besucht haben und über ein Jahr Berufspraktikum verfügen. Außerdem gelten als Zielgruppe Personen, welche als Kinderpfleger/innen oder Sozialassistent/innen gearbeitet haben.

 

Gibt es Förderungen für die Umschulung?

Eine derartige Weiterbildung kann gemäß § 81 SGB III zur Gänze vom Jobcenter gefördert werden. Die Umschulung wird mithilfe eines Bildungsgutscheins gefördert. Die Förderung erfolgt unter folgenden Voraussetzungen:

  • Durch die Umschulung kann eine bevorstehende Arbeitslosigkeit vermieden werden.
  • Die Agentur für Arbeit hat den Umschulungswilligen zuvor beraten.
  • Die Maßnahme und der Träger müssen für die Förderung zugelassen sein.

 

Wer bietet eine Umschulung zum/zur Erziehungshelfer/in an?

Die Ausbildung zum staatlich anerkannten Erziehungshelfer unterliegt in Deutschland keiner einheitlichen Regelung. Eine Ausbildung zum/zur Erziehungshelfer/in erfolgt in der Regel als Ausbildung zum/zur Sozialassistent/in oder als Kinderpfleger/in. In manchen Bundesländern wird nur eine Variante angeboten. In Thüringen, Sachsen-Anhalt oder Nordrhein-Westfalen sind beide Abschlüsse möglich. Jede dieser Ausbildungen erfolgt an Berufsschulen oder Berufsfachschulen.

In folgenden Bundesländern wird eine Ausbildung zum/zur Sozialassistent/in angeboten:

  • Berlin
  • Thüringen
  • Hessen
  • Hamburg
  • Brandenburg
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Sachsen
  • Schleswig-Holstein

 

In diesen Bundesländern kann eine Ausbildung zum/zur Kinderpfleger/in erfolgen:

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Bremen
  • Saarland

 

Erziehungshelfer/in als Quereinsteiger/in

Quereinsteiger, die sich für diese Aufgabe interessieren, können eine Tätigkeit als Tagesmutter oder Tagesvater ins Auge fassen. Dafür ist eine Pflegeerlaubnis notwendig. Diese wird vom zuständigen Jugendamt nach einer eingehenden Prüfung erteilt. Für diese Tätigkeit müssen jedoch Grundkenntnisse in der Kinderbetreuung nachgewiesen werden. Sie können diese Kenntnisse in Form von Schulungen erwerben.

In manchen Bundesländern ist auch ein Erste-Hilfe-Kurs zu belegen. Als Tagesmutter oder Tagesvater arbeiten Sie jedoch auf selbstständiger Basis. Je höher Ihr bisheriger Bildungsabschluss ist, desto leichter können Sie in den Beruf des Erziehungshelfers einsteigen.

 

Weiterbildungsmöglichkeiten

Wenn Sie bereits als Erziehungshelfer/in tätig sind, stehen Ihnen mehrere Wege der Weiterbildung offen. Dazu zählen vor allem:

  • Das Lehramtsstudium
  • Die Ausbildung zum/zur Kindergartenfachwirt/in
  • Weiterbildung zum/zur Erzieher/in
  • Nach einem Abitur ist ein Studium der Sozialpädagogik möglich

 

Verwandte Bereiche der Umschulung zum/zur Erziehungshelfer/in im Fernstudium

Zahlreiche Fernschulen bieten ähnliche Ausbildungen an. In vielen Fällen handelt es sich dabei um Weiterbildungen oder eine Vorbereitung auf die Prüfung zum staatlich anerkannten Erzieher.

 

ILS

Das ILS bietet eine Ausbildung für Kindererziehung an. Das Fernstudium dauert 12 Monate und ist mit einem durchschnittlichen Lernaufwand von 4 Stunden pro Woche verbunden. Darüber hinaus können Sie dort auch einen Kurs zum Lerncoach belegen. Dieser dauert 16 Monate.

 

SGD

Auch die SGD bietet einen 17-monatigen Kurs zur Erziehungsberatung an. Daneben gibt es ein Fernstudium zur Fachkraft für Inklusions- und Integrationspadagogik, das 14 Monate dauert.

 

BTB

Das Bildungswerk für therapeutische Berufe BTB bietet einen Fernlehrgang für Erziehungsberatung an. Dieses Fernstudium erstreckt sich über insgesamt 21 Monate.

 

KEB

Die katholische Erwachsenenbildung hat ebenso eine Ausbildung zum/zur Erzieher/in im Programm. Diese dauert 24 Monate.